Indien Angela Wagner sie suchen-ich bin (Projektmanager, Multimediaproducer)südafrika, Indien, Amritsar, Delhi, Kalkutta

   
     
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Reisetagebuch
     
     
     
     
     
Indien
     
     
     
     
Reisebericht Indien
     
11.03.11 / Freitag
     
     
Flug von Berlin nach Delhi über Moskau.
     
Nun ist es also so weit. Wir sind auf dem Weg nach Indien.
Als erstes muß aber leider der Flughafen in Schönefeld überstanden werden.

Ein Team von schlechtgelaunten, Kaugummi kauenden Beamten, (natürlich cool mit offenem Mund), die außer Komandos wie: "Weggehen", "Weitergehen", "Auspacken" ,"Sprechen deutsch?" und im Ernstfall 2 Worte in Englisch, (die mir aber wegen ihrer Sinlosigkeit auch schon entfallen sind), von sich geben können, spielen "Miami Vice". Kein: "Bitte", kein "Guten Flug" oder zusammenhängende Sätze. Die Stehen hier schon seit dem Ende der DDR und am Wochenende wird zusammen Paintball gespielt oder die Schäferhunde trainiert.
Das sich Touristen in englisch über die miese Behandlung: "Like an Animal" beschweren, wird überhört, kennt man die Sprache ja sowieso nur von Hörensagen.
Ich hoffe die gesammte Truppe wird den neuen Flughafen nicht mehr bedienen, "denn ist der Wurm erst einmal drinn".

Moskau Flughafen,
erst lange leere Gänge in einem neuen Komplex und nun doch auf dem belebten Terminal F.
Der Flughafen stresst etwas wenn mann hier seine Zeit verbringen muss. Ohne Trinken und Essen sind wir den "wegelager" Preisen ausgesetzt. Den Kaffe für 7,50 Euro schenken wir uns, aber die Cola muss es dann doch sein.
Wie das Leben, geht eben auch jede Warterei vorbei. Es füllt sich der Flugsteig mit allerlei Gemensch. Viel Inder und einige die gerne welche wären. Bieder aussehende Frauen in Saries und Pluderhosen locker auf den Stühlen hockend, "Hare krishna" Jünger in Vorfreude auf was auch immer. Viel Outdoorklamotten und Wanderschuhe. Ein Asiate in khaki farbener, neuer Leinen-Kleidung + Hut (na wenigstens kein Tropenhelm). Die Frau vor mir, mind. 45 jährig mit Zöpfen und seeligem Blick, Sprüche murmelnd, mit einem kleinen lila Säckchen in der Hand, irritiert mich sehr.
Endlich Ankunft in Delhi.
Der Flug war o.k.
Pick Up zum Hotel und schlafen. Habe vergessen wie schlimm es hier aussieht. Kaputte Strassen und viel Dreck, das Hotelzimmer klein und o.k.

Eigentlich will ich noch einen Stadtbummel machen, aber wir wachen erst um 16.00 Uhr auf. Frühstück und wieder zum Flughafen
     
     
     
12.03.11 / Samstag
     
Amritsar
     
Ankunft in Amritsar um 21.00 Uhr. Da Andreas das Guesthouse schon im voraus mit "Pick Up Service" buchte, werden wir mit einem bereiten Taxi abgeholt und zum Guesthouse gefahren.
Im Dunkeln sieht alles in diesen Ländern irgendwie oll und gruselig aus.
Das Guesthouse, ein Tip unserer indienerfahrenen Freunde Gabriele und Robert, entpuppt sich als Volltreffer. Großer Garten, tolles altes Zimmer mit Badewanne und sauberer Küche.
Es ist etwas kalt hier, wir haben schon in Delhi in unseren Betten gefroren. Das wird doch wohl nicht die falsche Jahreszeit sein?? Ist es überhaupt in Indien kalt? Ich dachte bisher mit meinem Allerweltwissen, es ist immer über 30 Grad Celsius hier.
Gleich kommt das Essen und morgen geht dann die Reise richtig los.
Im Flugzeug waren schon eine Menge Schlümpfe unterwegs. (Wir nennen sie so, aufgrund ihres nach vorn gebundenen Haardutt's über der Stirn, umwickelt mit einem Tuch). Ständig habe ich das Schlümpfe Lied von Vater Abraham im Ohr, das nervt.
In Amritsar befindet sich der heiligste Ort der Sikhs, der Goldene Tempel
     
     
     
13.03.11 / Sonntag
     
Amritsar
     
Total verschlafen. Stehen um 12.00 Uhr auf. Naja zu Hause wäre es ja auch erst um 8.00 Uhr. Frühstücken, und los.
Erst mit einer Fahradrikscha, dann aber doch der Sicherheit wegen umsteigen ins "TukTuk" zum Bahnhof.
Als Allererstes muss man sich in diesem Land um das weiterkommen kümmern! Sind 5 Minuten vor 14.00 an der Schlange, 14.02 dran, aber die Dame am Schalter hat seit 2 Minuten Feierabend, da ist nix zu machen. Sollen morgen 1 Stunde früher am Bahnhof sein.
Also unverrichteter Dinge weiter zum Tempel. Schuhe und Strümpfe ausziehen, alles abgeben, mit den Füßen durch ein Wasserbad und dann stehen wir vor diesem wunderschönen Tempel umgeben von Wasser. Es ist wie ein Wunder, in dieser dreckigen chaotischen Stadt, diesem Kleinod aus Gold, umringt von einem schneeweissen Palast, gegenüberzustehen. Ich hoffe die Bilder lassen all dies erahnen.
Kurz ins Guesthouse, zu Abend essen und gegen 21.00 Uhr noch einmal zum Goldenen Tempel.
Das Heilige Buch der Sikh wird zum Schlafen in einen anderen Komplex gebracht. Ein großes Schauspiel.
Mit einer Fahradrikscha, was anderes war in der Nähe des etwas außerhalb liegenden Guesthouses nicht zu bekommen, geht es also zum Tempel.
Wieder Schuhe ausziehen, als ich mich dazu gemütlich auf eine Bank setzten will fällt meine Wasserflasche um und einige mind. 5 cm große Kakerlagen fliehen aufgeregt. Ich fliehe ebenso aufgeregt.
Vom großen Umzug des Buches bekommen wir nicht viel mit. Laufe ein wenig herum und nutze eine geöffnete Schranke um auf die Brücke zum heiligen Tempel zu gelangen. Aufeinmal kniet alles nieder und betet. Ich mittendrinn und irgendwie unpassend. Ein Gläubiger fragt noch vorwurfsvoll was ich denn da in meiner Tasche habe, ob das etwa meine Schuhe sind. Ich verneine schuldbewusst, schließe die Tasche und versuche Land zu gewinnen. Nun fühlt sich immer wieder jemand Anderes durch unser unfrömmiges Sitzen, wo auch immer, gestört und wir verlassen den Ort.
Andreas hat starke Zahnschmerzen und will sofort in ein Kramnkenhaus. Viel Palaver mit dem "TukTuk" Man und netten herbeigeilten Passanten, wir nehmen den Rat eines älteren Mannes an und fahren ersteinmal ins Guesthaus.
Noch Tee trinken und ab ins Bett. Andreas geht es dank Schmerztabletten wieder besser, dafür rutsche ich auf dem nassen Fliesen im Bad aus und verstauche mir den Mittelzeh. Na das reicht ja wohl!!!
     
     
     
     
     
14.03.11 / Montag
     
von Amritsar nach Agra über Delhi
     
Stehen schon um 5.00 Uhr auf, um Tickets für den Zug nach Delhi zu bekommen.
Bretterklasse ohne Reservierung geht noch, dafür unschlagbar preiswert. Der Zeh schmerzt kann aber laufen. Müssen ständig den Platz wechseln, doch irgendwann sitzen wir eingezwängt und unbehelligt. Es ist unglaublich kalt, da diese Abteile keine Fenster haben.
Andreas klagt über Schwindelgefühl und :"Es geht mir nicht gut" und er sieht auch irgendwie nicht gut aus. Aber die Zähne sind es scheinbar heute nicht mehr......... Ich schlafe trotzdem fast 4 Sunden. So geht auch diese Zugfahrt nach 8 Stunden vorbei.
Die nächste Hürde kündigt sich an. Tickets für den Zug nach Agra besorgen.
"Nepper Schlepper, Bauernfänger" wittern ihre Chance und nehmen Witterung auf. Erst Taxifahrer dann vermeindliche Touristguides. Lassen uns erst auf Diskursionen ein, uns zum Glück letztendlich nicht verarschen. Jeder kennt ein gutes Reisebüro, "..just around the Corner..", in unsrem Reiseführer steht: "..nicht beirren lassen, das Ticketoffice für Foreigner ist offen!!", doch die Betrüger sind sehr überzeugend. Irgendwann fragen wir andere Ausländer die uns den Weg zeigen und auf einmal verschwinden, wie von Geiseterhand alle Schlepper.
Ich muß nun doch die Tickets am normalen Schalter, für Inder, besorgen, aber mir wird freundlich beim Ausfüllen meines Antrages auf Erstellung eines Zugtickets für den nächsten Zug in 2 Stunden nach Agra geholfen. Ausgestattet mit Tickets für die 2.Ac Klasse, warten wir nun auf dem Bahnsteig der Dinge und unseres Zuges.
Ein komfortabler Sleeper bringt uns und weitere nette Inder nach Agra. Reisen kann so relaxt sein, wären da nicht die Mäuse die unter den Sitzen herumhuschen. "Incredible India".
Die Hotelsuche gestaltet sich etwas schwierig da es spät und die Hotels ausgebucht oder nicht bewohnbar sind. Entscheiden uns für das Sheela Guesthouse wo wir schon vor 7 Jahren unsere 1. Nacht in Indien verbracht haben. D.h. das Sheela ist zwar auch ausgebucht aber das Schwesterhotel ist noch nicht voll.
     
     
     
     
     
15.03.11 / Mittwoch
     
Agra und Fatehpur Sikri
     
Verschlafen mal wieder und sind erst spät mit frühstücken auf dem Rooftop des Hotels, mit Blick auf's Taj Mahal, fertig. Hatte ganz vergessen wie beeindruckend es ist.
Doch est einmal fahren wir in die alte verlassene Stadt: Fatehpur Sikri, ca. 40km von Agra entfernt. Mieten uns ein Taxi das uns hin und auch wieder zurückfährt. Der Taxifahrer ist nicht gerade ein freundlicher Mensch und verlangt extra Charge für das Einschalten der Klimanlage. Wir lehnen dankend ab.

Jeder versucht hier sein Glück, irgendwie ein paar Rupies aus den Touristen herauszuholen. Das ist sowieso das Anstrengendste hier. Alle wollen nur unser Bestes. Bis zu 10 Menschen rufen und zerren und schreien einen gleichzeitig an. Da hilft kein "NEIN Danke", oder "No" oder irgendetwas anderes.
Das läuft meistens so ab:
Der gemeine Inder: "Yes Sir Taxi",
wir: "No Thanks",
er: "Yes Taxi",
wir "No",
er: "Ok Taxi,..."
das geht ewig so und ist jeweils austauschbar, ob Taxi, Verkäufer oder Betrüger und das Ganze schreien 6-10 Leute gleichzeitig. So muss die Hölle sein. Der Taxifahrer wiederholt möglist laut ununterbrochen das er ein Taxi hat, der Rikschfahrer preist seine Rikscha an, der "TukTuk" Fahrer .... Na ihr wisst schon. Ein Anderer bietet seine unverzichtbaren Dienste beim kaufen einer Fahrkarte an. Das können wir ja sowieso nicht und das Büro ist auch abgebrand und der Bruder hat ein tolles Reisebüro und der Zug ist nur für Inder und und und. In diesem Chaos die Nerven behalten ist oft die größte Herausforderung. Ist man dann auch noch untereinander nicht Eins, riechen sie es sofort und reden auf den unseicheren Part der Gruppe ein.
Das Geschreie und Gezerre nimmt dann groteske Züge an und es hilft nur ....ja was... das weiss man nie so genau aber irgendwann gewinnt einer das Rennen und alle verziehen sich und warten auf das nächste Opfer.
Egal.
Wir kommen in Fatehpur Sikri an,
über die Autofahrt will ich nicht viel schreiben. Ich sage nur endloses Gehupe, waghalsige Überholmanöver und alle 5 Minuten ein verhinderter Unfall. Das geht nur mit Gleichmut, kann man ja eh nicht verhindern.
Die Stadt ist beeindruckend und wir bleiben eine Weile hier. Laufen herum fotografieren und Andreas filmt was das Gerät so hergibt.
Zurück in Agra.
Ich habe, nachdem das Auto die ganze Zeit in der Sonne gestanden hat, auf die Klimaanlage bestanden, um einem Herzinfarkt zu entgehen. Nun will der Herr doch wirklich extra Charge. Aber wir reagieren nicht und laufen Richtung Taj Mahal. Er ruft noch eine Weile hinter uns her, wahrscheinlich wie sehr er uns mag, aber wir gehen unbeirrt unseren Weg.
Am Taj Mahal angekommen, erfahren wir das das Ticket, irgendwo 1 km wieder zurück, gekauft werden muss. Wir haben keine Lust mehr und beschließen uns das Taj Mahal von oben, einem der vielen Rooftop Restaurants anzusehen. Schließlich waren wir ja schon hier und im Komplex ist es auch nicht so besonders interessant.
Da Andreas sein Bettzeug in Amritsar hat liegenlassen, besorgen wir Stoff und lassen ein neuen Schlafsack nähen. Danach besorgen wir noch eine Prepaid Karte fürs Handy. Nach einer Stunde hin und her funktioniert die Verbindung noch immer nicht und das Taj Mahal ist im Dunkel verschwunden. Da ist Nichts zu machen. Wir haben das Taj Mahal verpasst. Da müssen wir wohl morgen früher aufstehen.
Ohne Taj Mahal werde ich diesen Ort nicht verlassen.
Noch essen und zum Hotel.
     
     
     
     
16.03.10 / Mittwoch
     
Von Agra nach Gwalior
     
Früh aufstehen und zum Rooftop Restaurant mit Blick auf das unglaubliche Taj Mahal.
Weiter zum Bahnhof.
Kaufe umständlich Tickets für den Zug und bekomme nur Generaltickets. Wir setzen uns in ein leeres Sleeper Abteil. Der Kontrolleur will zwar erst extra Geld für das Upgrade in die Sleeper Klasse, gibt aber schnell auf, als ich Unverständniss vortäusche und läßt uns sitzen.
So kommen wir recht zeitig in Gwalior an und können gemütlich ein Hotel suchen. Die Auswahl ist eher bescheiden und wir entscheiden uns für das geringste Übel.
Weiter gehts mit der Moped-Rikscha dem sogenannten "TukTuk" zum angesagten Zazyka Restaurant. Ein Blick in das dunkle Loch, genannt Küche läßt mich schaudern, da ich schon bestellt habe, ist es zu spät und ich warte auf mein Essen, was erstaunlich gut schmeckt.
Um der Mittagshitze zu umgehen, lassen wir uns in ein Shoppingcenter fahren. Guter Cafe und Kuchen.
Nun ist es endlich 15.00 Uhr und wir können uns auf den Weg zum Fort von Gwalior machen.
Mit einen "TukTuk" durch eine völlig zerstörte Strasse. Hier sieht alles wie nach einem Erdbeben aus, da aber immer nur die Hausfront abgerissen wurde, (machnmal stehen noch Reste der Küche etc. im hinteren Eck), tippen wir auf Bulldozer zum Zwecke einer breiteren Strasse. Unglaublicher Lärm durch hupende Autos, Staub und Löcher. Den letzten Weg zum Fort müssen wir zu Fuß gehen.
Zu erst sehen wir uns das Museum am Fuße des Forts an. Nun weiter den steilen Weg (1 km) hinauf zum Fort. Es ist heiß und was ich da an Körpergewicht den Berg hinauf stemme, eindeutig zu schwer. Doch meine Devise: "Step by Step" bringt mich auch hier ans Ziel.
Das Fort ist schön. Wir teilen uns den Man Singh Palast mit 2 weiteren Reisegruppen, die im festen Glauben das sie hier keiner versteht, etwas über mein Aussehen zum Besten geben müssen. Ich lass sie reden und gehe.
Der nächste Stop ein Imbiss. Ausruhen bei Keksen und Cola.
Dann eine wirkliche Offenbahrung der Sabahu Tempel ist wunderschön.
Wir laufen noch zum Sikh Tempel. Viele Pilger sind auf umgebauten LKW's zum Tempel unterwegs.
Schuhe aussziehen und waschen braucht seine Zeit. Es wird schon dunkel. Den Teli Ka Mandir Tempel sehen wir in der Ferne. Es reicht aber auch für heute.
Wir stolpern den Weg hinunter.
"TukTuk" besorgen und wieder duch das stressige Gwalior. Da es wie gesagt dunkel ist, wird er Verkehr durch die zerstörte Strasse kompliziert. Viele Menschen, Autos und Mopeds, viel Staub und ein ohrenbetäubernder Lärm, so stelle ich mir die Hölle vor. Wir sitzen in der Moped Rikscha und sind zu groß um wirklich nach draussen schauen zu können. Das macht es nicht besser.
"(K)Inder an die Macht",(ob Grönemeier "DAS" gemeint hat???) und das kommt dabei heraus wenn es keine Regeln gibt.
Zu Hause bin ich oft die Einzige die Regeln missachted, da ist es dann irgendwie lustig für mich, hier machen es aber alle. Jeder drängelt und will der Erste sein. Es gibt keine Ordnung und wenn dann mit Polizeigewalt und sei es nur um eine Schlange am Ticketschalter von Dränglern freizuhalten. Da steht dann ein Polizist mit Waffe und Trillerpfeife und ruft Drängler zur Ordnung und trotzdem ist der Erfolg nur kurz. Manchmal stecken bis zu 4 Leute ihre Arme durch das winzige Loch am Schalter. Ein Albtraum.
Egal so ist es eben.
Andere Länder, andere Sitten, wie meine Mutter immer zu sagen pflegte.
Essen im Restaurant der Indian Coffe House Kette. Kellner mit lustigen Hütchen. Das Essen ist billig und gut. Mittlerweile lasse ich mir meinen Kaffee und Tee mit mitgebrachten Mineralwasser kochen. Sonst kann man die Brühe nicht trinken. Das Wasser schmeckt wirklich abscheulich.
Will noch schnell herausbekommen wann morgen früh ein Buss nach Khajuraho geht. Ein Mann am Schalter sagt auf jede meiner Frage:"No".. das ist alles. Ich gebe nach dem 10. "No" auf.
Hat der Mann ein Glück das ihn und mich ein Gitter trennt, sagt "No" und lächelt. . ziehe wütend ab.
Ein weiterer Tag im (K)Inderland geht zu Ende.

Das Fenster in unsrem Zimmer ist kaputt und die Moskitos nerven die ganze Nacht.

"Incredible India"
     
     
     
     
17.03.11 / Donnerstag
     
Von Gwalior über Jansi und Chhatapur nach Khajuraho.
     
Zuerst ein schlechtes Frühstück im Hotel, dann wollen wir mit dem Bus fahren aber der Busfahrer will exorbitante Preise. Beschließen zum Bahnhof zu fahren und mit den nächsten Zug bis nach Jansi. Bekommen wieder nur ein Generalticket. Der Bahnhof ist voll und die Bänke von Menschen und Fliegen belagert. Ich ergatter noch einen Platz. Wir müssen 1 Stunde warten. Endlich, der Zug kommt und wir sitzen wieder im Sleeper.
Werden seit 1'er Stunde von Indern angestarrt, "Anstrengend!!!" Der Schaffner ist unentschlossen und weiß nicht was er machen soll. Die Dame am Schalter hat Tickets bis Khajuraho für die 2.Klasse ausgestellt, wir fahren aber nur bis Jansi und müssen dort in den Bus umsteigen. Soll er uns nun ein Upgrade auf ein falsches Ticket verkaufen?. Der Preis auf dem Ticket ist ja sowieso schon zu hoch. Er gibt auf und läßt uns sitzen.
Ankunft in Jansi.
Müssen nun mit dem "TukTuk" zu Busbahnhof. Unsere Nerven liegen, auf Grund der schon beschriebenen Ankunftsprozedur am Bahnhof und der wirklich stressigen Stadt, langsam blank.
Endlich der Busbahnhof. Ein riesiges, völlig verstopftes Areal. Ein unbeschreibliches Chaos von Menschen, "Tuktuk's" und hupenden Bussen. Eine Frau setzt sich neben mich an den Rand und verichtet ihre Nordurft. Toll was so alles mit einem Saari geht.
Unser Bus geht nur bis Chhatapur. Wir kaufen zuerst 2 Tickets. Die Plätze im Bus sind aber so eng bemessen das wir einen 3'er Platz benötigen, also kauft Andreas noch ein Ticket und wir bekommen den 3 Sitzer. Nun müssen wir den 3.Platz verteidigen. Wir können die Beine nicht gerade anwinkeln und haben nur schräg Platz. Wir sind entschieden zu groß, ein offensichtlicher Zustand der trotzdem nicht verstanden wird, sitzen doch auf den 3'er Bänken normalerweise 4 Leute. Mittlerweile ist der Bus nicht nur voll sondern schlicht überladen und hat eine leichte Schräglage. Unser Gepäck ist auf dem Dach...!
Wir stehen nun schon 1,5 Stunden in der Hitze und der Bus wird zum Backofen. Bitte fahrt endlich los, ich bin dem Hitzetod verdächtig nah.
Nun fährt der Bus endlich und wir sitzen in der Konservenbüchse und sehen dem Busfahrer bei seinen halsbrecherischen Überholmanövern machtlos zu. 3 Stunden gehen auch vorbei. Es ist 18.00 uhr und wir sind endlich in Chhatapur.
Halbseidene Menschen belagern uns. Es soll kein Auto-Taxi und kein Bus nach Khajuraho geben, dafür aber "TukTuk's". 46 km im "TukTuk" ist keine aufheiternde Vorstellung. Man beginnt bei 400 Rupies und endet bei 300 Rupies. Vorher werden wir von einem anderen Mann, mit der Versicherung, dort gebe es ein richtiges Taxi, in komische Ecken gelotst. Wir lehnen ab, werden den Mann aber nicht mehr los. Das herangewunkende "TukTuk" nimmt diesen Mann, bei dem uns absolut nicht wohl ist, mit ins "TukTuk". Wir verbieten uns das entschieden und werfen den Menschen wieder raus. Nun fährt der alleingelassene "TukTuk" Mann total verunsichert weiter und wird immer langsamer.
Ich bemerke das ich meine Tasche mit den Souvenier's im Bus hab liegenlassen, also zurück. Nun kann das "TukTuk" auch wieder schneller. Während ich nun vergeblich den Bus mit meiner Tasche an Bord suche, versucht der "TukTuk" Mann, der kein Englisch versteht, mit Hilfe seiner Kollegen den Preis auf 500 Rupies hochzutreiben. Ich finde den Bus nicht mehr und wir sagen nach alter indischer Sitte ok, 300 und fahr!!
Es geht ersteinmal weiter zu einer Tankstelle wo uns nun ein Zettel in Hindi und ominösen Zahlen vorgehalten wird. Wir sind jetzt wirklich nicht mehr guter Stimmung und Andreas ist sehr ungehalten und wir fordern nun entschieden und laut das losgefahren wird. Er fährt nun und ich realisiere so langsam worauf wir uns da eingelassen haben. Naja irgendwie geht schließlich alles vorbei und sind wir ersteinmal da, lachen wir darüber. Leider müssen wir vor dem Lachen ersteinmal ankommen. Es ist nun richtig dunkel, die Strasse überall kaputt und wir, in der Rangfolge der motorisierten Verkehrsteilnehmer, kurz vor den Radfahrern, an letzter Stelle, müssen Allem was da kommt ausweichen. Das Mopedtaxi fährt vieleicht 30 kmh im Schnitt. Zwischendurch wird heftig telefoniert und sms gelesen. Ich überlege ob ich ihm das Handy abnehmen soll, lasse es aber. Er ist mittlerweile so eingeschüchtert, daß er jedesmal wenn ich etwas sage anhält. Er tut mir leid. Scheinbar war da irgendetwas anderes geplant mit dem bösen anderen Mann. Nun ist er alleine und weiss nicht wie er mit der Situation umgehen soll.
Wir sind angekommen. Nun sollen es doch 1500 Rupies sein. Der Hotelmann findet es einfach nur spassig das unser "TukTuk" Mann für 300 Rupies die 46 km gefahren ist. Wir geben ihm noch 100 Rupies und kümmern uns nicht mehr um ihn.
Ich will nicht wissen was die Schlitzohren am Busbahnhof wirklich mit uns vorhatten. Ohne Grund haben sie den Preis nicht so niedrig angesetzt. Das war der Köder!!
Im Land der Mitleidlosen sind auch wir langsam mitleidlos.
Das Hotel ist gut und wir bleiben.
     
     
     
     
18.03.11 / Freitag
     
Khajuaru
     
Ein neuer Tag im (K)Inderland.
Wir besorgen ersteinmal Tickets für den Nachtzug nach Varanasi, geben den Graf Koks und kaufen Tickets für die 1.Klasse Ac Sleeper. Wir werden aber auch die ganze Nacht unterwegs sein.
Weiter zu den Tempeln mit den vielen Sexdarstellungen. Es sind dann doch nicht so viele und auch nicht so groß wie ich erwartet und irgendwie auch befürchtet habe. Die Tempel sind schön und ich fotografiere was das Zeug hält.
Nach 2 Stunden Tempel in der heissen Mittagsglut, (aber jetzt sind wenigstens keine Touristenbusse unterwegs), reicht es und wir erkunden den kleinen Ort der zum größten Teil aus Hotels aller Preisklassen besteht.
Shoppe wunderschöne Stoffe und Ersatz für meine verlorengegangenen Souveniers aus Agra.
Ein Unglück!!
Ich bemerke gerade, daß ich den gesammten Tag ohne Speicherkarte fotografiert habe. Was für ein Elend. Alle Fotos schwirren in der Luft und sind nicht mehr greifbar. Der Urlaub der Unglücke oder doch einfach nur "Incredible India"?
Es ist Zeit für den Nachtzug nach Varanasi. Kaum zu glauben, wir haben unser eigens Abteil. Da kann einer ruhigen Nacht im Zug ja nichts mehr im Wege stehen.
     
     
     
19.03.11 / Samstag
     
von Khajuaru nach Varanasi.
     
Die Zugfahrt ist unglaublich bequem und ruhig. Schlafen tief und fest bis zum Morgen. 12.00 Ankunft in Varanasi.
Ich bin überwältigt.
Das ist Indien in seiner reinsten mittelalterlichen Form. Dreck, Gestank, Chaos und mittendrin Kühe.
Die erste Hürde: Bahnhof und Taxi nehmen wir erstaunlich gut. Das erste Taxi schmisss uns nach 50 Metern wieder raus. Wir antworten auf seine Frage, woher wir das Hotel (in dem wir schon vorher ein Zimmer reserviert haben) kennen, das wir schon das 2.mal in Varanasi sind. Da war für ihn scheinbar kein Geschäft mehr zu machen. (Oft erklären die Taxifahrer einem, daß das Hotel in das man will schon ausgebucht, abgebrand oder einfach nicht existent ist, dann können sie die Touristen in ein anderes Hotel, in dem sie Kopfgeld bekommen umleiten.)
Im Reiseführer steht man solle den Taxifahrern auf keinen Fall die Adresse des Hotels geben etc. aber uns ist das zu viel Angstmache. Der Lonely Planet Reiseführer macht aber immer sehr viel Angst. Wir / Ich versuchen da eher unseren Weg, ein Mittelding zwischen Freundlichkeit + ein paar Worte in Hindi und Entschiedenheit wenn es nicht anders geht.
Das nächste "TukTuk" fährt uns bis zur Altstadt am Meer Ghat, von wo aus wir zu Fuss weiterlaufen. Ein aufgetauchter Guide lotst uns durch die engen Gassen der Altstadt. Wir zwängen uns zwischen Ständen und Kühen und Exkrementen, schlafenden Hunden bis zum Hotel. Der Guide hofft zwar, daß das Hotel ausgebucht und er uns zu einem anderen Hotel, bei dem er Prozente bekommt weiter lotsen kann aber da ist nichts zu machen. Ich gebe ihm Etwas und wir warten auf unser Zimmer.
Das Hotel ist o.k. und das Zimmer ebenso.
Wir machen uns auf den Weg in die Stadt. Folgen dem freundlichen Rat eines Passanten und meiden die engen Strassen, da schon heute (morgen ist Holy Fest), mit Farbe geworfen wird, und gehen gleich zum Meer Ghat, es ist auf einen eigentümliche Art schön hier.
Uns ist nach shoppen. Eingeschweisstes Ganges Wasser in wunderschönen Behältnissen, weisse Männer Anzuge/Pyjamas und ein wunderschön bestickter Mantel in rot, Sicherheitsnadel in allen Größen und Farben und so weiter.
Während ich einkaufe, laufen hinter mir Bettler, Frauen aus einem anderen Zeitalter mit viel Schmuck durch alle möglichen Körperteile, Kühe und und und vorbei. Varanasi ist das Festival für Fotografen und alle sind gern bereit sich fotografieren zu lassen.
Ein Traum.
Es ist dunkel und wir essen ersteinmal im Dolphin Rooftop Restaurant. Ich weis nicht wie viele Treppen es hoch ist, aber es sind gut 7 Stockwerke. Oben angekommen sind wir so fertig das wir auf keinen Fall umkehren wollen, auch wenn die Preise mit dem Ausblick multipliziert sind. Die Küche sieht sauber aus und das Essen ist gut.
Am Haupt Ghat ist mittlerweile eine Zeromonie in Gange. Viel Geleute und Gebimmel, viel Licht und Rauch und Feuer. All das, was eine gute Show ausmacht. Es ist Hokuspokus und Effekthascherei. Doch es Macht Spass zu zusehen. Ich lasse blumengeschmückte Lichter auf den Ganges schwimmen. Es ist unglaublich schwühl und heiss und die Massen von Mücken machen das Dasein nicht einfacher.
Nach einer Stunde Theater reicht es uns und wir gehen ins Hotel.
     
     
     
     
20.03.11 / Sonntag
     
Varanasi
Heute ist Holy Fest. DER! Feiertag der Inder. An diesem Tag werden alle mit Farbe beworfen und gegen Abend Feuer entfacht. Wir enthalten uns nun schon das 2.mal diesem Ritus. Mir sind meine Klamotten einfach zu Schade, von meiner Haut nicht zu reden. Es hat irgendwie etwas von Karneval, Kinder spielen mit Farbe und schreien und laufen herum. So wie alle Feste hier ist auch das ein schönes Kindergartenfest. Wir werden jedenfalls heute den ganzen Tag im Hotel bleiben und relaxen, (auch mal wichtig) und auf das Ende dieses Teaters warten.
Ständig kommen die Traveller ins Hotel und zeigen ihre farbverschmierten Gesichter und Kleidung, wie ein Trophäe herum. Ein wildes Fotografieren folgt und für Sekunden glaube ich doch etwas zu verpassen.
Leider lieben es scheinbar die (K)Inder besonders, Farbwasserbomben in Richtung der teuren Kammeras zu werfen. Nein! Das ist es einfach nicht wert.
Nun schreibe ich schon seit 6 Stunden Reisetagebuch und bearbeite Bilder.
Morgen ist ein neuer Tag.
     
     
     
     
21.03.11 / Montag
     
Varanasi
     
Heute also Varanasi in vollen Zügen.
Erst einmal Zugtickets für Dienstag Abend besorgt, bei einem scheinbar unfähigen Travel Agend Man. Auch hier das Vordrängler Prinzip, bis mir irgendwann der Kragen Platzt. Habe zwar erst nur unsere Reservierung auf dem Computer gesehen und bekomme die Tickets erst morgen, aber der Hotelchef meint :"No Problem, Dont Worry. Tommorow" Na dann eben "Dont worry".
Wir laufen durch die Strassen der Altstadt die noch gar nicht so alt ist, aber aussieht als wäre sie schon tausend Jahre alt. Alles ist irgendwie kaputt und verrottet. Stromleitungen die überall und nirgens hingehören, viele Menschen, überall der vor die Tür geworfene Dreck jeglicher Art, Hunde und Kühe die im Dreck nach Essbaren suchen, und deren Unmengen an Scheiße. "Watch your step"! Rikschas und Mopeds versperren sich gegenseitig den Weg. Es ist unsagbar laut, stinkt erbärmlich und ist irre heiß.
Auf einmal rufen Männer irgendwetwas und laufen mit einer Leiche aufgebart auf einem Bambusgerüst, verhüllt mit rot goldenen Decken und Bänder, durch die engen Gassen zum Verbrennungsplatz.
Wir sind nun in der Nähe des Verbrennungsplatzes. im 5 Minutentakt werden jetzt die Leichen an uns vorbeigetragen.
Riesige Holstapel mit billigen bis teuren Holz und großen Waagen um die Menge des benötigten Holzes zu bemessen und den Preis, der sich nach Menge und Art des Holzes richtet. Fotografieren ab hier strengstens verboten. Da versteht keiner Spass und laut Hörensagen kann das böse für den Fotografen enden.
Als Nächstes wird der Körper mit der Bahre ins Gangeswasser getaucht, danach von Decke und Bändern befreit und umwickelt mit einem weissen Leinentuch auf den Holzstapel gelegt, dann noch Holz auf den Körper und das ganze wird angezündet. Oft schauen erst noch die Füße später auch schon der Kopf heraus. Bis die Flammen den Körper umhüllen halte ich noch durch, als die Füße anfangen zu brennen wird mir langsam sehr komisch und dann irgendwie schlecht. Ich ergreife die Flucht.
Ein Traveller erzählt uns, er habe bei einer Verbrennung gesehen wie ein Inder mit einer Mülltüte zum Toten ging und sie ins Feuer warf. Na dann wohl doch nicht so heilig!
Nicht alle haben die Ehre verbrannt zu werden. Babys, Tiere, schwangere Frauen und Heilige werden in der Mitte des Ganges ins Wasser geworfen. Auch das sehen wir. Gerüchten zur Folge werden die Leichen im Schwemmsand auf der gegeüberliegenden Seite angspült und dienen den vielen Hunden dort als Nahrungsquelle. Auch soll es doch öfter passieren das Leichenteile wieder angespült werden. Welch Grauen...!
Das alles passiert irgendwie genauso wie man hier lebt. Es ist nichts Feierliches daran. Irgendwie erinnert der Verbrennungsort an eine Köhlerstätte zu Herstellung von Holzkohle, oder wie ein Holzdepot. Sie sterben wie sie leben. Es ist aber wohl ein großes Glück in Varanasi zu sterben und verbrannt zu werden, da ist man in der Reinkarnation gleich eine Stufe weiter. Wohl dem der einen Glauben hat.
Ich muss hier weg. Mittlerweile ist mir einfach nur heiß und irgendwie komisch. Erst einmal 'ne Cola und einen ruhigen Ort.
Weiter an den Ghats bis es nicht mehr weiter geht, dann zurück in die stinkenden, verstopften engen Gassen der Altstadt. Ich kaufe Souveniers und Stoffe und wir essen in einer der vielen "German Bakerys". So geht das bis zum Abend.
Noch Tee und ein Imbiss im Hotel und zurück in unser AC Zimmer mit einer unglaublich lauten Klimaanlage.
Nacht!
Ich hoffe ich träume heute nicht schlecht.....?
     
     
     
     
22.03.11 / Dienstag
     
Varanasi und weiter nach Kalkutta
     
Stehen schon um 5.30 Uhr auf, um den Sonnenaufgang am Ganges von einem gemieteten Boot aus zu sehen.
Es ist wirklich ein Erlebnis. Die Pilger und Heiligen und alle Anderen baden im Ganges und huldigen ihren Göttern. Eine Jogaschule hält ihre Jogastunde über Lautsprecher ab und der Bootsführer versichert uns, das dies ein heiliger Mann ist. Ein lautes "Ha Ha Ha" schallt über den Ghat. Dies ist wohl Teil der Jogastunde. Ein befreiendes künstliches Lachen aus dem Bauch heraus. Dann sind wir auch schon wieder beim kleinen Verbrennungsplatz. Die Sonne geht langsam auf. Wir werden wieder zurück Richtung großen Verbrennungs Ghat gerudert. Der arme Mann. Immer wenn er fragt ob wir länger bleiben wollen oder von Bord gehen wollen, für ein tolles Foto oder so, sagen wir "Nein" und er muss weiter rudern. 1,5 Stunden ist schon 'ne Menge.
Zwielichtige Typen erzählen etwas von einer SpezialErlaubnis um den Verbrennungsplatz fotografieren zu dürfen und wirklich da fotografieren 2 Europäer wie wild. Aber es wird auch gerade Niemand verbrannt. Erst heißt es absolut verboten und dann geht doch was. Ich verstehe diese Regeln nicht.
Mittlerweile scheint die Sonne wieder mit gewohnter Kraft. Wir sind müde und gehen wieder ins Bett, d.h. Andreas, ich habe schon um 8.00 Uhr den nächsten Termin zum bemalen meiner Hände mit Henna.
Nun habe ich ein Hennatatto auf meinen Händen, was mir jetzt so auf Anhieb gar nicht mehr so richtig gefällt. Die Frau redet leider auch kein Wort mit mir. Fragt mich nicht was ich haben will, fängt einfach an und sagt zwischendurch das es jetzt aber teurer wird als erst angesagt. Ich bin müde und sage "Ok.ok." und will wieder ins Bett
Fahren heute Abend weiter nach Kalkutta.
Stehen irgendwann auf und ziehen in ein anderes kleineres Zimmer um. Brauchen es ja nur noch bis zum Abend.
Laufen wieder durch die Stadt, Kuchen in der German Bakery. Der Kaffee ist o.k. der Kuchen scheint irgendwie zu leben. Kleine Fäden durchziehen den Kuchen. Wir lassen die Finger davon.
Kaufen da und dort etwas und laufen eher ziellos duch die Altstadt. Essen gehen im selben Restaurant von gestern, heute schmecks mir nicht, weiter runter zu den Ghat's und zurück zum Hotel. Heute steigt eine besondere Schow. d.h. es werden irgendwelche Promis erwarten. Viele Boote auf dem Ganges sind mit Tribühnen versehen.
Unser Zug fährt um 21.30 Uhr los. Fahren mit dem "TukTuk" zum Bahnhof durch unglaublich kaputte Strassen. Die Stadt erstickt im Dreck und zerfällt so langsam.
Ein Tracktor fährt vorbei und hüllt alles in einen dichten Nebel. Vieleicht ist das irgendwas gegen Mücken oder Ungezifer. Kann mir aber nicht vorstellen das das wirklich etwas bringt, ist doch die ganze Stadt ein idealer Brutplatz für alles was eklich ist.
Der Bahnhof ist schon übersäht mit Menschen, die entweder schon schlafen oder sich für die Nacht zurechtlegen. Auf der Brücke zu den Bahnsteigen eine Kuh die ängstlich vor sich hin muht, da sie nicht weiß wie sie die Treppe wieder hinunter kommt. Rauf ist immer einfacher.
Auf dem Bahsteig ist alles voller Ratten, überall huscht etwas vorbei. Menschen liegen oder sitzen dazwischen auf dem Boden. Der Bahnsteig ist genau wie ganz Varanasi . Kaputt, dreckig und Stinkend.
Zum Glück hat der Zug keine Verspätung und wir können in unser 2. Klasse AC Sleeper Abteil. Das ist schon die Vorletzte Stufe nach oben und doch ist alles wieder indisch dreckig. Das Bettzeug verpackt in eine Papiertüte ist fleckig und ich werde mich damit auf keinen Fall zudecken. Wir sind mittlerweile abgehärtet. Das da noch Kakerlaken auf dem Fussboden herumlaufen ist schon eher nebensächlig. Leider höre ich geade ein Hörspiel in dem eine Kakerlakenarmee Menschen auffressen. Das ist nicht hilfreich und ich hoffe auf eine Traumlose Nacht.
     
     
     
     
23.03.11 / Mittwoch
     
Kalkutta
     
Früh und pünktlich Ankunft in Kalkutta. Nehmen uns ein Prepaid Taxi zum Hotel. Der Taxifahrer hat so seine Probleme, aber wir kommen an.
Das Zimmer ist o.k. Lassen uns Essen auf's Zimmer bringen. Lecker Omlett und Nan mit Marmelade.
Ab in die Stadt. Ich bin auf einmal wie benommen und trotte die Strassen entlang. Ein ungeheurer Lärm von Mensch und Autos nimmt mir die Sinne. Ich stolpere in ein Subway Cafe und brauche ersteinmal Kaffee und einen Plan. Nach Keksen und Kaffe und dem durchforsten des Reiseführers beschließen wir ins nächste Taxi zu steigen und in ein Stadteil zu fahren, in denen Tonfiguren hergestellt werden.
Das Viertel ist interessant und ich mache ein paar Fotos. So richtig begeistert uns das Ganze ehrlichgesagt aber nicht.
Irgendwie geht es mir nicht gut. Beschließen in ein Shoppingcenter zu fahren. Dort ist es klimatisiert und es gibt meistens gute Cafe's, irgendwelcher Ketten.
Wir nehmen die Metro. Keine Fotos davon, denn fotografieren strengstens verboten. Unsinnige Regeln in einem Land in dem jeder macht was er will...
Von der Metro umsteigen in ein "TukTuk" das als Sammeltaxi fungiert. Werden zum falschen Shoppingzenter gefahren. Ich dope mich ersteinmal mit Kaffe, Energiedrink, (der einzige der auch noch schlank macht, laut Werbung) und Schokokuchen. Es geht mir wieder besser, aber das Center gefällt mir nicht, zu viele globale Ketten. Mich interessieren vor allem Lokale Sachen. Laufen also zum nächsten Center in dem vor allem lokale Artikel und Souveniers verkauft werden .
Es ist langsam dunkel. Ein netter Teeladen im Shoppingcenter läd zum guten Darjeeling Tee ein. Eine Oase in diesem ganzen "Apokalyptischen Wahnsinn". Mit dem nächsten Taxi, es ist langsam spät, zurück ins Chin. Viertel, in die Nähe unseres Hotels.
Suchen vergeblich ein empfohlenes Restaurant und gehen in einem anderen bengalisch essen. Weiss nicht so richtig was wir gegessen haben, hat aber erstmal geschmeckt, ob es gut war wissen wir leider erst morgen, muss aber nicht noch einmal sein.
Alles ist im Kricket Fieber. Es ist mal wieder Worldcup und jede Möglichkeit, etwas zu sehen, wird genutzt. Egal ob auf dem Bahnhof oder der Computerladen oder Tv Shop. Überall bilden sich Trauben von Männern.
Haben Tickets bestellt, für morgen Nacht nach Puri am Meer. Ticket und die Pässe, die der Travelagendmann brauchte, sind nicht wie verabredet im Hotel. Der Typ an der Rezeption meint: "Dont worry. Tommorrow!". Dont worry? ich frage ob er vergessen hat das dies Indien ist. Dont worry? ich bin ständig worry!!
Es ist spät geworden!!
     
     
     
     
24.03.10 / Donnerstag
     
Kalkutta
     
Der heutige Tag soll auch schon wieder der letzte Tag in Kalkutta sein.
Zuerst besichtigen wir das Stammhaus von Mutter Theresa und ihr Grab. Ist nicht besonders aufschlussreich und interessant. Ich glaube wir waren sowieso zur falschen Zeit dort und es war noch alles geschlossen. Fotografieren durfte man auch nicht. So bleibt nur ein Bild der Eingangstür.
Dann noch einmal zur dicken Teeverkäuferin in Dollys Teeshop im Shoppingcenter von gestern Abend, shoppen und rumlaufen. Werde in einem Kashmir Laden mehr als fündig und etwas ärmer.
Dann nun doch etwas Sightseeing.
Die Taxifahrer sind ein Albtraum und die Taxifahrt ist eine ständige Abfolge von beinahe Unfällen. Ich bin wirklich genervt.
Schauen uns das Viktoria Memorial und die St. George Kathedral an. Laufen rum und umher und irgendwann ist es mal wieder dunkel. Ein Sturm mit Blitz und Regen kommt auf. Der Regen ist dreckig und ich bin voller schwarzer Tropfen. Wir verziehen uns ins Hotel.
Endlich ist es so weit und wir fahren zum Bahnhof. Der Zug nach Puri geht um 22.30 Uhr, der Bahnsteig übervoll und wir sind mit einer indischen, wahrscheinlich eher moslemisch bengalischen Familie in einem Abteil. Mutter und Tochter sitzen auf der Liege und beschäftigen sich mit ihrem Handy. Vater macht die Betten und kümmert sich, wobei er uns alle völlig ignorieren, damit auch nichts passiert hat er natürlich das Bett gegenüber Andreas belegt. Man weiss ja nie...!
Ich bin genervt.

Andreas Spruch des Tages: Auf meinen Einwand, dies wäre bei uns verboten: "Bei uns wäre das ganze Land verboten".
     
     
     
     
25.03.11 / Freitag
     
von Kolkatta nach Puri
     
Es ist unglaublich kalt in der Nacht. Scheiss Klimaanlage.
Sind pünktlich um 8.00 Uhr in Puri. Ich bin noch total benommen und ziehe meinen Rucksack auf Rollen hinter mir her. Den Kampf mit den Taxifahrern bin ich kaum gewachsen aber selbst die merken, dass mit mir gerade nicht gut Kirschen essen ist. Wie es Andreas geht bekomme ich irgendwie auch nicht mit. Ich funktioniere, das ist alles.
Im Hotel, welches bis jetzt das schönste ist, mit einem tollen Zimmer in Weiss, Betten in Weiss und extra Holzgestänge zum Aufhängen des Moskitonetzes.
Leider müssen wir mit dem Einchecken noch etwas warten und essen ersteinmal Frühstück auf der wunderschönen Veranda.
Endlich ist das Zimmer Bezugfertig und ich gehe wieder schlafen. Andreas weckt mich gegen 13.00 Uhr und ich brauche wohl eine geschlagene Stunde um endlich zu Bewustsein zu kommen. Ich brauche scheinbar einen Pause.
Ortsbesichtigung, alles ist noch geschlossen. Sitzen in einem Restaurant am Strand, das indisch und nicht schlecht ist. An der Beach kann man auf Anfrage wohl auch Stühle und eine Stoffdach bekommen. Wir wechseln in ein anderes Restaurant.
Mittlerweile erwacht der Ort zum leben und wir fahren zur sogenanntenten Uferpromenade. Hier steppt der Bär. Inder machen Urlaub. Unglaublich viel Trubel, ein Markt am Strand und Essen ohne Ende. Will Fisch essen traue mich aber nicht, wer weiß wie lange der hier schon in der Sonne liegt.
Es ist 19.00 Uhr, zurück in das chillige Viertel in dem wir unser Hotel haben und Essen im angesagten Peace Restaurant.
ICH WILL FISCH!
Nach dem Essen bin doch sehr enttäuscht. O.k. das war der Fisch für diesen Urlaub. Dann doch lieber Chicken oder Käse Masala.
Es gibt viel Tribal Schmuck aus Tibet zu kaufen und ich kaufe.
Ab ins Hotel. Wollen eigentlich morgen eine Tempeltour machen aber ich will einen Tag mal gar nichts machen. Der hecktische Hase braucht eine Verschnaufpause und dies ist vieleicht der richtige Ort.
     
     
     
     
26.03.11 / Samstag
     
Puri
     
Schlafen bis Mittag, essen Breakfast und schlafen weiter bis Nachmittag.
Der heutige Tag besteht ersteinmal aus essen und schlafen.
Beschließen dann doch unser Nest zu verlassen und regeln ein paar Sachen, dazu gehören die letzten Zug Tickets und der letzte Flug. Ersteres lassen wir uns vom Travelagendman gegenüber besorgen.
Wir fahren nun am Montag Mittag 11 Stunden nach Vishakapatnam. Am Mittwoch weiter mit dem Nachtzug nach Hyderabad.
Den Flug am Freitag Abend von Hyderabad nach Delhi buchen wir selber im nahegelegenen Internetcafee.
Nun geht es weiter ins supergeile Aero Diner. Ein abgefahrenes Cafee in einem Hotel. Alles erinnert an die Kulisse zu 'Raumschiff Orion'. Super weiss, Plastik mit vielen Lämpchen und so gar nicht indisch angeschmuddelt.
Weiter zum Green Grass Restaurant. Tolle Atmosphäre durch lustige Figuren. Einige Tische sind in verschiedenen Höhen auf Terrassen, einem Baumhaus gleich, positioniert. Probieren Orissa Küche. Nicht alles schmeckt.
Nun zum letzten Stopp: der Bäckerei Bee and Honey. Essen Kuchen und trinken Tee. Der Platz 'to be'. Verückte drehen durch, Krishna Jünger aus der ganzen Welt laufen vorbei, Indische Familien im Sonntagstaat, eine super dicke Frau führt ihren fast minderjährigen "Lover" aus, der sich sichtlich unwohl fühlt. Ständig muss er seine Hand in ihre legen oder sie befummelt den armen Kerl. Neben uns 2 Typen die scheinbar wegen dem guten Angeboten für Pädophile hier sind. (Laut Reiseführer ein bekannter Ort dafür.) Ein alter Europäer mit Krückstock wird begrüßt wie ein Heiliger und fährt dann wieder mit einem Jüngelchen auf dem Mottorad ab. Europäerinnen in Saaris und Beutelchen. (Bitte sagt mir doch einer wofür sind eigentlich diese kleinen Klingelbeutel die hier jeder, der eine Glatze mit Pferdeschwanz oder glaasig Happy vor sich hinlächelt, bei sich trägt. Bin für Informationen dankbar.)
Zwischendurch wie immer viele Kühe und motorisiertes jeglicher Coleur. Ich habe noch nirgens so viele Menschen, in ein Auto passend, gesehen wie hier.
Wahnsinn.

Wir gehen schlafen.
     
     
     
     
27.03.11 / Sonntag
     
Puri
     
Heute ist Sightseing angesagt.
Mit dem Bus nach Kanark zum Sonnentempel. Zum Glück ergattern wir noch einen Sitzplatz, alles was nach uns kommt muß stehen. Der Bus fährt erst wenn wirklich niemand mehr hineinpasst.
Das dies eine völlig neue Dimension erreicht, erfahre ich auf dem Rückweg.
Es ist heiss.
Der Tempel selber ist nicht allzu beeindruckend. Mache einige Bilder und kämpfe mit all den Sonntagsausflüglern um die richtige Perspektive. Noch Souvernier's shoppen und zurück zum Bus.
Der erste ist übervoll und wir warten den nächsten ab. Umsichtige Menschen lassen uns in einem Shop im Schatten warten und holen sogar einen Kaffee, den ich leider nicht trinken kann, da er für mich ungeniessbar ist. Viel komisch schmeckende Milch und Zucker. Bedanke mich herzlich und deute Magenschmerzen an. Als der Bus kommt geben uns nette Inder ihre Plätze, da wir unmöglich stehen können ohne mit einem Bandscheibenvorfall den Bus zu verlassen. Die Busdecke beginnt schon bei 1,70 cm.
Nun wird aber jeder cm ausgemessen und besetzt und zum Schluss noch der alte Mann auf den Fahreresitz neben den Fahrer gestzt. Sollte jemand widerspenstig sein, wird vom Schaffner nachgeholfen. Alte Menschen dürfen sitzen!!
Nun wird gefahren, überholt und gehupt was das Zeug hält. Völlig fertig erreichen wir Puri.
Ein wirklich sinnloser Ausflug.
Nun weiter zum Tempel in Puri mit den komische Figuren die mich irgendwie an South Park (Trickserie) erinnern.
Leider kein Zutritt für Nicht-Hindus. Wir bleiben also draussen und ich fotografiere was da so abgeht. Ein Gewühl aus Heiligen, Volk, Händler, Bettlern und Krüppel mit besonders vielen Lebrakranken. Eine Frau mit ohne Hände und blutenden Füßen ist kaum zu ertragen.
Manchmal komme ich mir vor wie in einen Horrorfilm. Die Hauptfigur betritt einen Ort und auf einmal kommen Zombies aus allen Ecken auf ihn zu.
So ist es oft wenn wir erscheinen,auf einmal kommen Bettler Krüppel Kinder aus alle Ecken, fuchteln mit den Armen, rufen, damit wir sie auch sehen und umzingeln uns. Für Kinder habe ich immer Bonbons dabei, aber wir können nicht alle satt machen und das wollen wir auch nicht.
Ein Grandcafe am Platz verspricht viel, hält aber nur Cola als Getränk und abgeranzten Chic vergangener Zeit, für uns bereit. Nur nichts anfassen!!! Hier im 1 Stock ist es aber ersteinmal etwas ruhiger.
Irgendwie wird es jeden Tag heißer oder ich fange an abzubauen.
Wir laufen die Tempelroad zum Strand.
Zwischendrinn wieder lautes Gerufe und eine Leiche wird vorbei getragen.
Dort angekommen sind wir wieder im Gewühl der Indischen Urlauber. Schnell noch ein paar Fotos und vor allem die tollen Lifeguard Männer mit ihren lustigen Hüten (wer wohl auf die Iddee gekommen ist, den Männern solch alberne geflochtenen Hüte aufzusetzten.) Kann mir auch nicht vorstellen das diese schon älteren kleinen Männer in der Lage sind jemanden zu retten. Aber wer weiß...!
Essen inm Green Grass Resataurant und trinken Tee in der Bäckerei, ich bin ungeheuer müde und will nur noch schlafen

Andreas spruch des Tages: Hier tobt der Inder, steppt der Bettler.
     
     
     
     
28.03.11 / Montag
     
von Puri nach Vishakapatnam
     
Bis Mittag schlafe ich nur noch, dann geht's ab zum Bahnhof und weiter zum Zug nach Vishakapatnam oder kurz Vizak. 11 Stunden liegen vor uns und es gab nur Tickets für den normalen Sleeper. 500 km in 11 Stunden das ist schon eine Leistung.
Auf dem Bahnsteig gibt es keine Snacks.
Jeder der vielen fliegenden Händler, die pausenlos durch den Zug laufen, der seine Gerichte anpreisst duftet lecker, aber wir lassen die Finger davon. Warten auf den Mann mit den Bisquits(Kekse).
Die Sitze sind hart aber meckern und jammern guildet nicht. Großfamilien um uns herum.
Will Hörspiele hören, aber der Zug und die Ventilatoren sind so laut, dass ich kaum etwas verstehen kann. Also etwas mit dem Computer arbeiten, leider ruckelt es im Zug so sehr das ein normales Arbeiten nicht möglich ist. Alles was bleibt ist sinnlos aus dem Fenster oder in sich hinein zu schauen. Nachdem es Dunkel ist bleibt nur noch das eigene Ich. Ach wie langweilig.
Um 19.00 Uhr, (nach 6 Stunden), kommt endlich jemand mit selbstgemachten Chips vorbei. Super scharf aber gar nicht so schlecht. Traue mich aber trotzdem nur ein paar zu essen, wer weiss. Dann eine Stunde später kommt nun endlich der Mann mit den Keksen. Wir kaufen gierig den halben Laden leer. Leider sind die Kekse schon so alt, das sie kaum geniessbar sind. Ich esse sie trotzdem und zum Lohn ist mir nun schlecht.
Kommen pünktlich um 23.45 Uhr in Vizag an.
Der übliche Kampf mit den Taxis geht zu unseren Gunsten aus. Während die Schlepper noch mit Andreas kämpfen, bin ich unbemerkt bei den normal wartenden Taxis und bekomme einen akzeptablen Preis. Wir laden unser Gepäck ein und wollen fahren. Nun geht der Tumult erst richtig los. Die so überrumpelten Schlepper lassen unser Taxi nicht fahren.
Es ist Mitternacht.
Irgendwann geht es dann doch los und wir kommen im vorher gebuchten YMCA Hotel an. Der Typ von der Rezeptiopn weiss von nichts und will uns wieder wegschicken, wir beharren auf unsere Reservierung und nach einer viertel Stunde hat er nun doch ein Zimmer.
Doch vor dem Zimmer kommt erst das ausfüllen diverser Zettel und Formulare in diversen Büchern. Hier sind es besonders viele. Ich habe mein Wasser im Taxi vergessen und mir ist jetzt wirklich schlecht. Die blöden Kekse. Andreas will sich das Zimmer ersteinmal ansehen, was der Typ an der Rezeption jetzt doch komisch findet. Er will seinen Film im Tv weitersehen. Gut, Andreas kommt wieder und sagt o.k.
Also bezahlen und hoch ins Zimmer.
Erst denke ich nur: Was für ein Loch, dann beim Blick auf das Bett weiß ich sofort das ich hier nicht schlafen werde. Kleine Tiere auf der Bettdecke und unter dem Kopfkissen.
NO Way!
Wir verlassen jetzt sofort das Zimmer. Auf einmal gibt es sogar noch ein besseres, aber wir lehnen entschieden ab. Nur weg hier. Wie kann der Lonely Planet Reiseführer dies überhaupt angeben. Der Typ an der Rezeption ist nun sehr verärgert will uns nicht weglassen und das schon gezahlte Geld für 2 Nächte natürlich auch nicht. Andreas will nur noch weg ich will nicht ohne Geld.
Wilde Telefoniererei, dann bekommen wir doch das Geld. Wir sind Böse Menschen wird uns noch auf den Weg mitgegeben.
Ein Taxi ruft er uns nicht. So, unser Pech. Kurzes Telefonat unsererseits mit einem anderen Hotel aus unserem tollen Reiseführer. Es ist etwas frei.
Wir stehen nun auf der Strasse und kein Mensch ausser ein paar Jugendliche weit und breit.Kein Taxi in Sicht.
Es ist mitlerweile kurz nach 1.00 Uhr.
Zum Glück hält in der Nähe eine Polzeistreife. Ich gehe zu ihnen und frage nach einem Taxi. Nicht weit entfernt stehen ein paar "TukTuk's" herum, in denen die dazugehörigen Fahrer schlafen. Der Polzist weckt einen und sagt ihm er solle uns zum Resort fahren, was er auch tut.
Es kann losgehen. Sollte es Probleme geben sollen wir die 100 anrufen.
Es geht durch die Nacht, eine nicht endenwollende Strasse am Mehr entlang. Hätten wir gewusst das das Resort so weit draußen ist....... Also wiedereinmal ne "TuTuk" Fahrt durch die Nacht. Das ist alles nicht mehr spassig.
Nun, wir kommen auch diessmal an. Ich muss jetzt vor und die Zimmer begutachten. 3 Kategorien gibt es und alle sind schlecht. Zuerst die Strohütte, ist nicht erwähnenswert, dann das Standartzimmer in einem unfertigen Komplex ist kaum zu beschreiben. Die Betten aus rohem Holz gezimmert, klein, dreckig und einfach abscheulich. Nach dem 2. Zimmer dieser Kategorie gebe ich auf. Mir ist heiss, ich habe unglaublichen Durst
und es ist mittlerweie 2.00 Uhr.
Andreas gibt sich noch nicht geschlagen und läßt sich das Deluxe-Zimmer zeigen. Es ist groß.
Der Laufbursche und der Security Mann schleppen dabei ständig unser Gepäck hinter uns her. Wir sagen jetzt ersteinmal ja und verlangen einen Preisnachlass. Das Bad ist ein Albtraum. Alles ist irgenwie dreckig und kleine Ohrenkäfer laufen herum.
Ich bekomme Wasser welches Andreas ersteinmal abkocht.
Egal es ist 2.30 Uhr und wir wollen nur noch schlafen.
Schnell wird alles mit Mückenspray besprüht. Dusche funktioniert nicht, aber Wasser kann geschöpft werden.
Schluss! Ein Albtarum geht vorbei. Ich werde morgen früh eine Säuberung des Bades verlangen.

Andreas Spruch des Tages: Das kann man nicht reinigen, dass muss renoviert werden.
     
     
     
     
29.03.11 / Dienstag
     
Vishakapatnam
     
Frühstück im Restaurant. Andreas weigert sich, nach einem Blick in die Küche, etwas Gekochtes oder Gebratenes zu essen. Ich bin da nicht so ängstlich und bestelle Omelett.
Mit dem Bus zum Strand. So richtig gefällt er uns nicht und wir schlendern, (wenn man das Herumlaufen in der Mittagshitze schlendern nennen kann), und shoppen ein paar schöne Dinge im nahegelegenen HandyCraftsMarkt.
Irgendwie haben wir keinen Plan und laufen so herum und in diverse Shoppingcenter, lassen uns mit dem "TukTuk" mal da und dorthin fahren oder sitzen in irgendwelchen Kaffe's.
Dieser Ort war nur als Zwischestopp auf dem langen Weg nach Hyderabad gedacht.
Was macht man wenn man sich langweilt?: Essen!
Wollen im angesagten Restaurant essen gehen und müssen noch einmal 1,5 Stunden warten. Dinner wird noch nicht serviert.
Zum Glück gibt es 2 weitere Shoppingcenter und da kann man sich so schön die Zeit vertreiben. Da man an der Tür immer seine Taschen abgeben muss, (was ich toll finde), kann man sich völlig frei bewegen.
Endlich ist auch die Zeit für's Essen und wir speisen gut und viel.
Der Stress beginnt nun leider draussen, als wir versuchen mit dem Bus wieder zurück zu fahren. Das ist nicht so einfach und keiner weiss scheinbar wo unsere Strasse ist, auch der Busfahrer nicht, der ja genau dort vorbeifahren müsste. Ich bin nun doch verunsichert und genervt und so nehmen wir an der Endhaltestelle des Busses ein "TukTuk" und fahren ins Ressort.
Hier angekommen stehen wir einer großen Leinwand gegenüber. Public Viewing "Kricket Worldcup". Nach 10 Minuten Langeweile und zerstochenen Beinen, in denen der Elektriker für Licht in unsrem Zimmer sorgt, verziehen wir uns in unser "Super Delux Zimmer".
     
     
     
     
30.03.11 / Mittwoch
     
Vishakapatnam
     
Irgendwie ist heute der erste Tag, an dem mir hier alles auf den Nerv fällt. Aber ich kriege mich schon wieder ein.
Aus Angst, das Andreas der Urlaub nicht gefallen könnte, was er leider oft genug betont, habe ich mich nicht getraut auch mal schlecht gelaunt zu sein oder das Land einfach nur nervend zu finden.
Bleiben heute den ganzen Tag im Resort. Keine Lust auf was auch immer.
Es ist 11.30 Uhr und wir wollen etwas essen, aber es gibt kein Frühstück mehr. Dabei geht es in unsrem Fall nur um 6 Tost und Marmelade. Für Lunch ist es leider noch zu früh. (Der Kellner betont, dass hier sehr auf die Zeiten geachtet wird. Na wenigstens ist ist ihnen mal was wichtig, Sauberkeit ist es ja nun nicht.)
I'm so Sorry.
Gehen vor das Hotel und kaufen uns jeder eine Rolle Marie Kekse und trinken unseren Kaffe auf der Terasse unseres Zimmers.
Das nächste Ziel ist der Pool. Will dort etwas schreiben, im Schatten liegen und vieleicht auch mal etwas baden. Freudig in Erwartung ziehe ich meinen Badeanzug an. Der Pool entpuppt sich aber als herbe Enttäuschung. Kein Schatten, keine Liegen, einfach gar nichts. Allerdings gibt es wenigstens Wasser im Pool.
Wir gehen an den typisch indischen Strand. Gerade zieht eine Herde Ziegen vorbei. Wir sehen ein paar hundert Meter weiter einige Souvenier und Foodstände. Da war doch mal jemand geschäftstüchtig und hat einige Stühle vor dem Laden platziert. Wir sitzen nun also am Strand im Schatten und haben ein Kaltgetränke in der Hand, mehr kann man wirklich nicht erwarten.
Leider ist starker Wind und der Sand wirbelt um und in alles, da kann ich kein technisches Gerät, geschweige Foto und Notebook auspacken. Also wiedereinmal in die Luft starren oder sich unterhalten. Ich verlege mich auf Leute anschauen und reden.
Zurück ins Restaurant mit Meerblick. Ein Tisch ist im Freien platziert und wir bekommen nun unsere Frühstücksbestellung. Scheinbar waren die Boxen noch bis eben defekt, denn gerade verläßt ein Techniker den Raum, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Lärm unter dem alles vibriert. Heute ist ein wichtiges Kricketspiel und Public Viewing auch hier angesagt.
Umzug ins Ac Restaurant. Wie dreckig hier alles ist, kann man einer normalen deutschen Hausfrau nicht beschreiben. Das zieht sich durch vom Teppich über die Fenster bis zur Zuckerschale die nie und ich meine Nie, gereinigt wurde.
Ich fange an genervt zu sein.
Wir packen, checken aus und fahren mit dem Bus zum Bahnhof.
Unser Nachtzug nach Hyderabad geht um 19.30 Uhr.
Der Bahnsteig schön sauber sowie die ganze Stadt für indische Verhältnisse sauber ist. Aber auf den Gleisen tummeln sich hunderte von Ratten, ein Gewimmel und Gelaufe dazwischen Inder die Barfuß durch, über und auf den Gleisen laufen. Diese Menschen scheinen ein ganz anderes Verhältnis zu diesem Getier, von Ratte bis Kakerlake, zu haben, gibt es eben auch einen Rattentempel in Indien. Die sind eben nicht so verweichlicht wie wir.
Auf dem Weg zum Zug, verliert mein neuer Rollrucksack ein Rad, nun bin ich mehr als nur genervt.
Kaum sitze ich im Abteil und will meinen Frust mit einer Limca Brause beruhigen, kommen auch schon alle weiteren Gäste und verlangen Platz für ihre Taschen und Sitze. Ich platze bald, da es scheinbar niemanden zu interessieren scheint, wo unser Gepäck unterkommt.
Wenn Inder nicht gerade Geld von einem wollen, sind wir ihnen schlicht egal und was aus uns wird. Eben ein Volk von Ignoranten und mitleidslosen Dränglern.
Ich brauche eine Ausszeit und ersteinmal 5 Minuten Ruhe!!!
Zum Glück finde ich einen Platz für mich alleine. Mal sehen wann ich den wieder hergeben muss.
Lernen nette Inder kennen mit den wir uns eine Weile unterhalten, so ist es doch noch eine angenehme Reise.

Andreas spruch des Tage: Nameste- Putz das WC
     
     
     
     
31.03.11 / Donnerstag
     
Hyderabad.
     
Die Nacht war mal wieder unglaublich kalt, aber ohne Zwischenfälle.
Habe immer, wenn ich aufgewacht bin, mein Hörbuch:"Der Gott der kleinen Dinge" gehört. Traurig und Indien.
Sind pünktlich um 9.00 in Hyderabad.
Das vorher reservierte Zimmer im Hotel ist schön.
Wir laufen gleich, nach einem merkwürdigen Frühstücksbuffet mit Cornflakes in heisser Milch und anderen indischen warmen Speisen, weiter in das unglaubliche Gewimmel von Hyderabad.
Sehr viele Frauen in schwarzen Burkas. Irgendwie bedrohlich. Diese Stadt ist nicht mehr von den bunten Saari's dominiert. Hier regiert Allah und das könnte genausogut irgendwo auf dem arabischen Kontinent sein.
Diese Stadt ist ein Moloch, eingehüllt in Abgase und Verkehrschaos.
Es ist heiss und wir sehen uns den Markt an der Chan Minar an. Andreas klettert auf das Tor und schaut sich alles von oben an. Ich nutze die Zeit um durch die Perlenläden, die so berühmt sein sollen, zu laufen. Kaufe viel und bin irgendwann total durcheinander, da immer wieder neue schöne Stücke auftauchen. Ich muss hier weg und aufhören die Sachen haben zu wollen.
Wir laufen weiter zur Mosche' die allerdings verschlossen ist. Viele Tauben davor und ich fotografiere. Suchen den Palast, finden ihn aber nicht. Es ist unglaublich heiss und ich bin langsam fertig und brauche ein ruhiges Plätzchen. Wir fahren dafür wieder mit dem "TukTuk" ans andere Ende der Stadt.
Das Cafe ist geschlossen und wir weichen auf ein Barista Cafe aus. Irgendwie weiss keiner von uns so richtig was wir eigentlich machen wollen und rennen ziellos umher. Das nervt und ich suche Ruhe in einem Shoppingcenter. Jetzt wird ersteinmal debattiert und nach einem neuen Ziel gesucht und gefunden.
Wir fahren in der Rushhour zum großen See, in dem eine der größten Buddastatuen stehen soll. Sind leider nicht ganz so beeindruckt, bleiben aber bis zum Sonnenuntergang auf einer Banke sitzen.
Nun weiter zum angesagten Paradiese Restaurant mit dem besten Chicken Byrani der Stadt. Der Laden ist voll und teuer aber das Byrani wirklich besonders. Satt und zufrieden sitzen wir nun in unserem Zimmer und entdecken ein verfügbares Wlan Netzwerk.
Andreas surft mal wieder was das Zeug hält und landet bei Fotos aus Varanasi. Bilder von brennenden und angeschwemmten Leichen. Alles bei youtub und facebook zu sehen. Das ist mehr als gruselig. So viel zu:" Bitte keine Fotos", das manche die brennenden Leichen als Kulisse für ein Selbstportrait nutzen, ist nun wirklich mehr als geschmacklos.
Ich will das alles eigentlich auch nicht sehen.
Hoffe trotzdem noch auf normale Träume.
     
     
     
     
01.04.11 / Freitag
     
Hyderabad, abend's weiter nach Delhi
     
Heute ist schon wieder der letzte Tag hier in Hyderabad und es geht am Abend weiter mit dem Flugzeug nach Delhi.
Stehen früh auf und fahren gleich zum Fort von Hyderabad.
Viel Heiss, viel Stein, viel nach oben. Bin total fertig. Oben angekommen Langeweile und wieder runter. Ich kann kaum noch laufen, meine Beine zittern. Unser "TukTuk" man wartet schon auf uns und ich kann jetzt 'ne Weile sitzen.
Ich will unbedingt so einen Haken, wie ihn alle Motorrader und Mopeds haben um Sachen transportieren zu können. Der "TukTuk" Fahrer ist hilfsbereit und wir finden einen Shop.
Toll!!, mal sehen ob der Haken irgendwo an meinem Moped angebracht werden kann.
Weiter zu einem Cafe, es gefällt uns nicht und wir laufen durch die Hitze, am Rand des chaotischen Verkehrs, auf der Suche nach einem schöneren Cafe und unserem Hotel.
Es gibt nicht viel zu beschreiben, da nicht viel passiert, ausser das es heiss ist. Laufen natürlich in die falsche Richtung und müssen nun doch ein "TukTuk" nehmen.
Die restliche Zeit sitzen wir im Hotel und warten auf das Taxi zum Flughafen.
Alles o.k. beim einchecken, unser Übergepäck ist lange nicht so schlimm wie erwartet.
Die netten Menschen vom Security Check werden aber fündig. ich besitze ein kleines Nagelnecessaire von Swiss in Checkkartengröße. Zum ersten Mal wird die extrem kleine Nagelfeile angemeckert. Ich weigere mich sie wegzuwerfen und bringe eine Lawine der Hilfsbereitschft ins Rollen!
Ich muss noch einmal zum Checkin um die Feile abzugeben. Dort wird herumtelefoniert und ich mit einem netten jungen Mann zu einem anderen Schalter geschickt. Nun wird wieder telefoniert und ein weiterer junger Mann gesellt sich zu mir, wir sind jetzt zu dritt.
Versuchen mit dem Fahrstuhl zur Gepäckkontrolle im Untergeschoss zu fahren, doch der Security Mann will nicht und ich entschuldige mich und will das Ganze abbrechen, aber nun will bewiesen werden, das alles in Indien geht. Es gibt schliesslich noch einen 2. Fahrstuhl. Der dortige Mann von Security zeigt Einsehen und begleitet uns nun zum ersten Fahrstuhl. Wir sind jetzt zu viert.
So entern wir den ersten Fahrstuhl und der unwillige Mann will nun doch und wir fahren ins Untergeschoss. Wir sind jetzt zu fünft.
Unten angekommen wird mein Gepäck gesucht, gefunden und ich darf mein Necessaire verstauen.
Alle sind glücklich und ich kann sie mit Danke und Aufwiedersehen auf Hindi und "Das wäre in Deutschland nicht möglich" auf Englisch glücklich machen. Nun brauche ich aber noch eine neue Bordkarte. Auch das wird freundlich erledigt.
In der Zwischenzeit war Andreas beim Security Check allein mit einem der vollen Souvenier Rucksäcken. Ich hatte mal wieder völlig vergessen die zu kontrollieren. Laut Andreas war die Dame von Security von der Masse an Ketten und Sonstiges sichtlich irritiert, ja und was soll eigentlich das ganze Wasser hier. Ganges Wasser verschweisst und irgendwelche Nadeln der Sikh's, die bedeutend bedrohlicher waren als meine Nagelfeile durften dann aber doch im Rucksack verbleiben, dank Andreas freundlichem Lächeln.
Ende gut alles gut und mal wieder was erlebt.
Pick up vom Flughafen in Delhi und das Hotel ein Traum, einfach überwältigend schön und wirklich mal Service.
Wir sind müde....!!!!!
     
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02.04.11 / Samstag
     
Delhi
     
Der frühe Vogel fängt den Wurm und wir stehen früh auf.
Tolles Frühstück und mit der Metro nach Old Delhi zur Jama Masjid. Hier ist Delhi noch indisch.
Der Rest hat sich doch sichtlich in den letzten 7 Jahren verändert. Es ist sauberer und es gibt scheinbar weniger Bettler. Allses in allem relativ entspannt. So wie das ganze Land im Vergleich zu vor 7 Jahren sauberer und weniger arm war/ist. Varanasi dabei natürlich ausgenommen. Die Bahnhöfe waren fast ausschliesslich neu und sauber. Früher waren sogar Kühe auf den Gleisen und das ganze Land sah aus wie Varanasi. Das machte den Urlaub auch angenehmer und weniger stressig. Was man wohl auch daran erkennen kannn, das ich nicht wie erwartet erkrankt und halbiert bin, sondern doch eher gedoppelt.
Egal.
Nach Sightseeing ist heute nicht so richtig unser Sinn, waren wir ja auch schon einmal hier.
Shoppen ist der große Auftrag und ich probiere so einige Märkte aus. Das Angebot ist riesig und mit Blick auf das Übergepäck, welches ich bezahlen muss, fällt die Auswahl schwer. Ersteinmal alle Geschenke für diverse hilfreiche Menschen in Berlin gekauft, dann Ketten, Gürtel, Ketten etc. Der tibetische Markt ist schier überwältigend.
Ich verursache einen Tumult als ich versuche, noch alle restlichen Bonbons unter die Bettlerkinder zu bringen, der Schlussszene in der Verfilmung des "Parfüms" nicht unähnlich, werde ich von immer mehr 'will haben Händen' okkupiert und finde das alles auch nicht mehr spassig. Werfe also die gesamte Tüte in die Luft und versuche wegzukommen. Die nun nichts abbekommen haben, folgen mir und können scheinbar nicht verstehen das Ende Gelände mit Bonbons ist. Irgendwann nach 100 Metern geben sie auf.
Das lief leider nicht geplant, vorausgesetzt ich hätte überhaupt einen Plan gehabt.
Nun schleppe ich also doch noch zusätzlich und ersteinmal den ganzen Tag 4 Kilo Schmuck mit mir herum.
Gutes südindisches Essen (Dosa) und Kaffe und viel laufen am Connoughtplace.
Die schlechteste Restaurantkette der Welt "Wimpy" existert immer noch. Vor 7 Jahren haben wir zwar bestellt aber nach einem Biss alles stehen lassen. Es war total widerlich.
Diesmal waren wir definitiv besser essen.
Ich will jetzt überhapt nicht mehr shoppen und leide sehr unter meiner Schmück- und Kaufsucht. Wer rettet mich vor mir selbst?
Irgendwann ist es 21.00, wir haben unser letztes indisches Mahl verspeisst und mit dem letzen "TukTuk" gefahren, und und und, alles zum letzten Mal.
Bis 0.30 Uhr bleiben wir in unserem Zimmer, packen und sehen Musikvideos.
Mittendrinn knallt und jubelt es erst langsam und sporadisch, dann viel und laut und ecstatisch.
Indien hat nach 8.5 Stunden Match die Weltmeisterschaft im Kricket gegen Sri Lanka gewonnen.
Delhi bebt und erstickt in Autokorsos, in denen auch irgendwo unser Taxi zu Flughafen steckt.
Andreas wird ungeduldig. Nach 15 Minuten über der Zeit, warten wir nicht mehr und der Hotelmanager besorgt einen jungen Mann mit Auto von der Strasse. Er fährt uns zum Flughafen.
Hier ist alles entspannt und das vermeindliche Übergepäck entpuppt sich als nicht so schlimm und ich kann meine 1,5 Kilo schweren Glasketten wieder abnehmen. Ich habe schon Nackenschmerzen.
Wir sind natürlich viel zu früh mit dem Einchecken fertig. Der neue Flughafen ist nicht zu vergleichen mit dem alten vor 7 Jahren. Da brauchten wir alles in allem fast 5 Stunden. Jetzt sind es nur 30 Minuten und den Rest der Zeit versuche ich meine restlichen Rupies unters Volk zu bringen.
Komisch auf einmal wieder loszufliegen, aber ich muss sagen 3 Wochen haben dann doch gereicht.
Auf dem Flugsteig mehren sich und es sind wirklich viele, erstaunlich unrelaxte Menschen in, (leider weiss ich da nicht so richtig Bescheid), jedenfalls sind sie gekleidet, als kämen sie aus irgendwelchen Meditationsseminaren, Klöster oder Krishnabewegungen. Viele davon Russen. Natürlich! wir fliegen ja auch über Moskau

Der Rest ist Fliegen, Warten, Fliegen und völlig unspektakulär. Kommen Sonntag in Berlin Schönefeld an und haben einen fantastischen Sommer Tag im Garten der Schwiegereltern. Ich habe Ruhe bitter nötig. Bin froh wieder zu Hause zu sein, in diesem tollen sauberen Land.


Ich kann nur jedem empfehlen dem es hier nicht gefällt, unser Gesundheitssystem scheisse und zu teuer (10,00 Euro Praxisgebühr) findet und der Meinung ist, der Staat kümmere sich nicht genug um seine Bürger (arbeitslos etc.), mal eine Ausszeit in Indien zu nehmen.
Mein Rat wäre sowieso: Jeder deutsche Jugendliche müsste 3 Monate nach Indien, um zu sehen was Chaos anrichtet, und jeder Inder 3 Monate Deutschland, um zu sehen wie entspannt Ordnung sein kann.

Aber vielleicht ist das alles nur dummes Gelaber.........!!!!
     
     
     
     
P.s.

Ich habe bewusst nicht versucht politisch korrekt zu sein, sondern ich habe alles so aufgeschrieben wie ich/wir es vor Ort empfunden haben. Die ist rein subjektiv und betrifft nur die Menschen und Orte die wir getroffen haben, dies ist keinesfalls eine Genaeralbewertung des doch sehr großen und bevöllkerungsreichen Landes. Es ist einfach das, was wir erlebt und gefühlt haben und ich hoffe Sie/Ihr hattet Spass beim Lesen.!!!!
     
     
     
     
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