südafrika Angela Wagner sie suchen-ich bin (Projektmanager, Multimediaproducer)südafrika, suedafrika, cape town, capetown, harrismith,
   
     
     
Reisetagebuch
     
     
Südafrika
     
     
     
     
     
Prolog
Ob Südafrika zu bereisen eine gute oder schlechte Idee war, kann ich bis jetzt noch nicht sagen. Eines ist jedoch gewiss, es ist nicht Afrika wie ich es kenne und es ist vor allem anders als erwartet.
Einen Mietwagen zu ordern war bis heute völlig undenkbar und außerhalb jeder Vorstellung. Das wir nun doch in einem Mietwagen sitzen, hat einen einfachen wie plausiblen Grund: es geht einfach nicht anders. Die Busse fahren zu unmöglichen Zeiten und nur auf Hauptstrecken. Sodass, das Weiterfahren zu einem kleineren Ort ein Abenteuer, (wogegen ich eigentlich nichts habe) und völlig unsicher ist.
Komme ich also erst gegen Abend in einem Umsteigeort an, muss ich mit einem Taxi weiter. So, meinen netten Taxikollegen ausgeliefert, darf ich dann jeden Fahrpreis zahlen und komme irgendwann im Dunkeln, was auch nicht gerade stimmungsaufhellend ist, an. Das der gesamte Fahrpreis den Tagespreis eines Miniautos, (wie wir eines gemietet haben) übersteigt, macht die Überlegung gegen "Puplic Transport" noch leichter.

Es ist der 4. Tag in diesem Europa am Ende vom afrikanischen Kontinent und mein Mann genießt die Autofahrt
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Reisebericht Südafrika, Lesotho, Swaziland
     
27.03.10 / Samstag
     
     
Flug von Berlin nach Kap Stadt über Istambul, und Johannisburg.
     
Dass ich mal wieder etwas verloren habe, ist fast schon keiner Rede mehr wert. Habe meine ach so schöne Mütze im Flieger von Berlin nach Istambul vergessen und verbrachte die Zeit bis zum Weiterflug vor dem "Lost and Found" Schalter.
Weil man mir verspricht, sich darum zu kümmern, was natürlich nicht stimmt, harre ich aus, mache mich ab und zu bemerkbar und warte. Nach einer Stunde werde ich darauf vertröstet, die Mütze beim "Check In" nach Cape Town zu bekommen. Natürlich interessiert es die Leute der türkischen Airline nicht wirklich, nur ich will die Hoffnung gepaart mit dem Wunsch an das Gute im Menschen glauben zu dürfen, nicht aufgeben.
Nochmalige Kontrolle im Transit Bereich. Wie immer interessiert sich niemand für die Scheren etc. in meiner Tasche. Auch ein Angestellter wechselt mal eben so die Mülltonnen indem er die Tonne am Scanner vorbeischiebt.
Na ja, es soll ja der Sicherheit dienen.
     
     
28.03.10/ Sonntag
     
Cape Town
     
Ankunft in Cape Town am Vormittag. Da Andreas das Hostel schon im voraus mit "Pick Up Service" buchte, werden wir mit einem bereiten Taxi abgeholt und zum Guesthouse gefahren. Der totale Luxus.
Das Hostel arbeitet mit "Oxfam" zusammen, hat eine Suppenküche und kümmert sich um die Menschen aus den "Townships". Der Preis für das Zimmer ist allerdings weit von Charity entfernt.
Der erste Gang durch die Stadt dann eher ernüchternd. Es ist Sonntag und alles, wirklich alles, ist geschlossen. Dazu keinerlei Autos und Menschen. Also der Entschluss einem Vorschlag aus meinem Buch: "Thousend places to see, before you die" zu folgen und das "Mount Nelson Hotel", ein sehr schönes und sehr altes Hotel mit Blick über das Meer aufzusuchen. Laut Reiseführer angrenzend an das "Ellerman House". Um dem Taxifahrer den Weg zu weisen, finde ich "Ellermann House" einfacher und gebe so die Adresse bekannt. In das "Ellermann House" kommen wir nicht ohne Anmeldung hinein und so dürfen wir wieder, abgelehnt wie ein Tourist in einem Berliner Club, abfahren. Der nächste Stopp die "Viktoria Waterfront Warf / Mall". Nach shoppen diverser Designer steht mir allerdings überhaupt nicht der Sinn. Also Tee und Cola auf der Terrasse...!
Heute weiß ich, dass das "Mount Nelson Hotel" an einem völlig anderen Ort in Cape Town und mit dem "Ellermann House" in keiner Weise verbunden ist. Chance zu einem Teenachmittag mit Kuchen Buffet vergeben.
Also mal wieder ein Platz den ich missen muß zu meinem Tod.
Der Rest ist rumlaufen und etwas zum Essen kaufen, unter anderem einen Fatball (sehr lecker und fett).
Auf unser Zimmer, Tee kochen und schlafen.
Nicht ein Foto habe ich geschossen. Es war mir einfach nicht danach.
     
     
01.03.10 / Montag
     
Cape Town
     
Erst einmal Stadtbummel und die Planung einiger Aktivitäten. Hierzu gehen wir in die Touristinformation. Leider haben wir mal wieder das Pech, an einen der Superfaulen zu geraten. Egal welche Fragen wir stellen, er verweist uns auf ein riesiges ca.: 4 Meter langes Regal mit Flyern jeglicher Farben, Inhalten und Preisen. Er lauert mit einem Quittungsblock und dem Telefon, um den Deal bzw. eine Tour etc. zu buchen. Natürlich ist der billige Anbieter gerade nicht erreichbar oder ausgebucht.
Egal die ersten Tage in einem fremden Land sind immer die "betrüger Tage", da hilft es nicht sich dagegen zu wehren. "Murphy's Gesetz": meine Schlange an der Kasse ist immer die langsamste, der Tourguide spricht nur ausländisches Englisch und der Typ in der Beratung hat keine Ahnung...!
Trotzdem letztendlich eine Township Tour für morgen gebucht und ein Auto zum Besichtigen vom Kap der guten Hoffnung und Simon's Town mit einer kleinen Pinguin Populationn. Den Rest des Tages gönnen wir uns eine Stadtbesichtigung mit einem der " Hop and Drop" Stadtrundfahrtbusse.
Seit Dublin im letzten Jahr sind wir doch große Fürsprecher einer solchen Tour geworden (ein Meinungsumschwung sonder-
gleichen, war ich doch bis zu diesem Zeitpunkt der absolute Gegner von Stadtrundfahrten. Spießig und bequem so meine unumstößliche Meinung! Eine Stadt musste erlaufen werden, sonst spürt man den Puls dieser Stadt nicht wirklich. Dass ich dabei eine Menge verpasst habe, war eher nebensächlich). Nun genieße ich es, Wissenswertes über die Stadt zu erfahren. Ob dies nun ein Zeichen von Alter und Vernunft ist, mag jeder für sich selber entscheiden.
Am Ende der Rundfahrt noch Essen kaufen, rumlaufen, shoppen und ab ins Hotel.
Sicher Cape Town ist keine hässliche Stadt, aber wirklich wunderschön finde ich sie nicht. Schöne Ecken und Gebäude ohne Frage, aber die "Perle Afrikas"? Die Leute aus der Tourismusbranche müssen sich halt irgendetwas einfallen lassen, um die Touristen zu locken.
Ein weiterer Tag in dieser Stadt genügt mir völlig - mich treibt das Fernweh!
     
     
Cape Town Cape Town Cape Town
Cape Town Cape Town Cape Town
Cape Town Cape Town Cape Town
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02.03.10 / Dienstag
     
Cape Town / Township weiter nach Cape of Good Hope zurück über Simon's Town und dem Chapman's Peak Drive
     
Die Nacht war etwas aufregend, flog doch beim Sturm eines unserer Fenster aus den Angeln und weiter auf die Strasse (aus dem 5. Stock). Ich bin kurz aufgewacht, habe geschrien und dann weiter geschlafen.
Am Morgen ersteinmal die Township Tour, zusammen mit nervigen überfröhlichen Amerikanern, "Hi my name is Marc, what's your name?", einer merkwürdig aussehenden Frau mit baltischen Akzent, mit der das Gespräch sehr schnell beendet war und einem deutschen Männerpärchen das unentwegt kleine farbige Kinder mit Bonbons lockte, um sie dann in den Arm nehmen zu dürfen, was natürlich per Foto für die Nachwelt aufgezeichnet werden musste. Ich fand's widerlich, der Tourguide amüsiert, was in dem Satz mündete: "the Germans love kids", was alle Anderen dachten war nicht zu ersehen.
Die Tour selber war mehr als interessant.
Zuerst besuchen wir Langa, dann das größte Township Khayelitsha, sowie eine kleine Shack Siedlung.
Den Schwarzen war Wohnsitz und Landerwerb nur noch in den ihnen zugewiesenen Territorien, Townships, möglich. Eine Kommission hatte in Vorbereitung dieses Gesetzes folgendes Prinzip formuliert:
"Den Eingeborenen sollte der Zutritt in die städtischen Gebiete, die im wesentlichen die Schöpfung des weißen Mannes sind, nur dann gestattet werden, wenn sie bereit sind, die Bedürfnisse des weißen Mannes zu befriedigen und sie sollten von dort wieder verschwinden, wenn sie aufhören, diese Bedürfnisse zu befriedigen".
1948 wurde die Apartheid zur Staatpolitik erhoben. Grundprinzip war die konsequente Trennung der Rassen. Im Jahre 1950 wurde das Gesetz über die Registrierung der Bevölkerung (Population Registration Act) erlassen, das die Menschen in Weiße (Blankets), Farbige (Coloured) und Schwarze(Black) unterteilte. Ehen zwischen Weißen und Menschen anderer Rassen waren verboten und 1950 sogar der außereheliche Geschlechtsverkehr zwischen ihnen. Auf Grund der Apartheid Gesetze wurden die Häuser der schwarzen Bevölkerung abgerissen und die Gegend planiert z.b."Destrict 6". Dann wurden den Schwarzen Häuser am Stadtrand gebaut.
Die Schwarzen wurden in zwei Kategorien eingeteilt: Wanderarbeiter, die sich zeitweise, solange sie eine Arbeitsstelle nachweisen konnten, ohne Familie in Kapstadt aufhalten durften. Für sie wurden sogenannte "Hostels" errichtet, Arbeiterwohnheime, in denen sie oft unter menschenunwürdigen Verhältnissen hausten. Illegal holten die sogenannten Wanderarbeiter ihre Familien nach. Wodurch die Wohnsituation im Hostel unerträglich wurde.
Die zweite Kategorie waren Schwarze, die ein Dauerwohnrecht erhielten. Sie waren entweder in Kapstadt geboren oder lebten seit langem hier. Sie lebten mit ihren Familien in den von der Regierung errichteten Reihenhäusern. Die Familien bauten für Verwandte und Kinder kleine Hütten (Shacks) vor dem Haus, da im Haus zu wenig Platz vorhanden war.
Als erstes besuchen wir ein Hostel.
Es gibt darin einen Aufenthaltsraum, der dunkel und stickig ist. Die Wände sind schimmelig, zwei morsche Tische mit Bänken stehen darin. Links und rechts davon gibt es jeweils 3 Räume. Es stehen darin 3 Betten, über den Betten sind Kleider, Pfannen und Säcke aufgehängt. In einem solchen Raum leben jeweils 3 Familien, bis zu 24 Menschen (früher) und heute an die 16 Menschen in einem Zimmer von nahezu 12m² .Schon bald waren die Townships hoffnungslos überfüllt. Es begann der Bau der illegalen Shacks.
Die Landflucht nahm ein Tempo an, dem die Behörden bald nicht mehr gewachsen waren. 1982 wurde auf Ministerebene eingeschätzt, dass 42% der Schwarzen "illegal" in Kapstadt leben. Die "Illegalen" errichteten in den Townships sogenannte "Illegal Houses", die "Shacks". Die Apartheidbehörden musste diese Entwicklung tolerieren, da sie der Lage nicht mehr Herr wurden.
In den letzten Jahren hat die Regierung angefangen Wellblechhütten (Shacks) durch Steinhäuser zu ersetzen. Natürlich ein großer Qualitätssprung für die Bewohner. Unser Guide meinte, es seien in einem Monat mehr als 2'tausend Häuser gebaut worden. Aber bei Millionen Schwarzen in den Townships von Cape Town werden wohl die Wellblechhütten bis zur Weltmeisterschaft im Sommer 2010 als negatives Wahrzeichen bleiben.
Wir konnten nur ein paar Wellblechhütten und eine Kneipe besuchen, die vor dem eigentlichen Township Areal stehen und auf einen freien Platz im Inneren warten. Richtig hinein hat sich der Guide (der aus diesem Township stammt) dann doch nicht mit uns getraut, wohl auch besser so.
Auf dem Land sehen wir im laufe der Zeit seltener Wellblech, dafür mehr Stein. Allerdings, alles in der selben Farbe und dicht bei dicht, einem Ghetto immer noch sehr ähnlich.

Wir mieten uns für die Fahrt zum Kap ein Auto. Einen Golf sehr basic aber o.k. Das "Kap der guten Hoffnung" liegt im Cape Reservat, mit einer großen Affen Population. Ein Affe klettert auf das Auto und ich bin doch sehr erschrocken. Am Kap ist es sehr stürmisch, so das wir uns kaum gerade halten können, mehr als Wasser und Felsen ist natürlich auch nicht zu sehen und ich frage mich, was ich eigentlich hier will. Das hätte überall sein können, nur das Wissen um die Besonderheit des Ortes machte ihn zu diesen..
Schnell ein paar Fotos geschossen zum Beweis, daß wir auch hier waren und wieder zurück nach Cape Town über Simon's Town zu den Pinguinen. Wirklich süß die Kleinen. Mittlerweile ist es kalt. Ja kalt! Wer hätte das gedacht. So ist unser Aufenthalt eher kurz.
Den Rückweg über eine extra schöne Pass-Strasse dem Chapman's Peak Drive zwischen Wasser und Felsen mit wirklich beeindruckenden Panorama!
Noch etwas herumlaufen und ab auf's Zimmer.
     
     
Cape Town Cape Town Cape Town
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cape of good hope cape of good hope cape of good hope
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 simons Town  simons Town  simons Town
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cape cape cape
     
     
03.03.10 / Mittwoch
     
Von Cape Town nach Swellendam.
     
Geben den Golf wieder bei "Avis" ab und wollen mit dem Bus zu einem kleinen Ort an der Küste. Mal am Meer sein.

Zwar versucht uns die Tante von "Avis" ein Angebot zu machen was wir nicht ablehnen können, doch ich kann. (Andreas hätte gern!)
Also weiter zum Busbahnhof. Leider gibt es zu dem Ort Aniston keine Verbindung. Der nächste Bus geht in 10 Stunden, dann weiter mit einem Taxi. o.k! Ich gebe auf.!!
Kurzer Kampf mit den netten Kollegen vom Taxigewebe und zurück zu "Avis". Das Angebot steht noch und wir mieten einen "Hyundai Atos". (Welch riesiger Name für so ein kleines Auto, aber wir und die Rucksäcke passen hinein). Das Angebot ist wirklich gut und wir mieten das Auto für den gesamten Urlaub. Andreas ist glücklich und ich muß mich erst einmal daran gewöhnen ohne Stress Urlaub zu machen.
Als wir in Aniston ankommen ist das Guesthouse voll. Der Ort besteht nur aus einigen Häusern und sonst nichts. Die absolute weiße hellblaue Langeweile und der Strand ein kleines Etwas, von Beton und Leere eingefasst. Bloß weg hier.
Wir fahren weiter nach Swellendam, der schönsten Stadt von Südafrika (laut Reiseführer) und mieten dort auf dem Campingplatz eine schöne Hütte.
     
swellendam swellendam swellendam
     
     
04.03.10 / Donnerstag
     
Von Swellendam nach George über Oudtshorn
     
Schön gefrühstückt des weiteren eine kurze Ortsbesichtigung. Ein wirklich schöner Ort. Alles in strahlenden Weiß. Eine imposante Kirche. In, natürlich!, weiß. Irgendwie scheint sowieso alles was nicht schwarz ist sehr weiß zu sein. Alles andere ist dann eher bunt und etwas chaotisch.
Im Cafe gegenüber der Kirche noch einen Kaffee trinken. Nette Afrikaans die mich zu meinem Outfit beglückwünschen und Andreas darauf hinweisen dies auch zu genießen. Besser geht's nicht und mein Tag ist schon jetzt wunderschön.
Weiter auf der "Route 62" durch das Gebirge. Wunderschöne Strecke mit langen geradeaus führenden, leeren Strassen. Stopp in Ladismith. Versuch einer Rast am Wegesrand. Leider ist der einzige Tisch im Schatten schon mit einem geschissenen Haufen belegt.
Vorbei an einem Sexshop mitten in der Wüstenlandschaft. Sehr skurril.
In Oudtshoorn Besuch einer Straußenfarm. Schon lustige Vögel und so groß. Würde gerne einmal ein Straußen-Steak oder Ei (ungefähr 24 normale Eier) essen. Habe eine Menge Federn gekauft und einen Schal aus Straußen Flausch.
Abends Ankunft in George. Schon dunkel und wieder auf einem Campingplatz. Die einzige preiswerte Alternative, ein afrikanisches Rundhaus (Rondavel) sehr einfach aber ausreichend.
     
Swellendam Swellendam Swellendam
Route 62 Route 62m Route 62
Route 62 Route 62 Route 62
Route 62 Route 62 Route 62
     
outshorn outshorn outshorn
outshorn outshorn outshorn
     
     
05.03.10 / Freitag
     
Von George über Knysna nach Port Elisabeth.
     
Mit dem Auto scheint alles einfacher. Früh aufgestanden Kaffee getrunken und los, raus ins offene Afrika.
Der Entschluss eine alte Passtrasse, teilweise unbefestigt, nach Knysna zu fahren, dann doch nach einigen schönen Ausblicken durch den Mahnruf der Vernunft an der nächsten Kreuzung beendet. Es hätte zu lange gedauert die 60 km nonstop Kurven im Schneckentempo hinauf und wieder hinunter zu klettern. Auch ist unser Auto zur Miniklasse gehörend und für solche Wege / Straßen weis Gott nicht wirklich geeignet. Mal sehen wie die Tour durch Lesotho mit ebenso unbefestigten Straßen durch das Auto gemeistert wird.
Im Moment bin ich etwas im Zeitstress, habe Angst nicht alles zu schaffen. Treibe Andreas an, möglichst weit zu fahren. Ich glaube einfach, dass es keinen Sinn macht hier an der Küste herumzujuckeln, wenn die wahren Abenteuer im Norden auf uns warten, hier an der Küste komme ich mir vor, wie an einem schönen Kurort irgendwo in Europa.
Also weiter nach Knysna. Ein kurzer Stadtbummel, Milchshake am Hafen, einige Souvenirs kaufen.
Kurzer Plausch mit einer Verkäuferin am Straßenrand. Wir reden über Afrika und das Südafrika das nicht Afrika ist. Sie hatte andere angrenzende afrikanische Länder besucht und war der gleichen Meinung. Die fehlenden asphaltierten Straßen haben sie am meisten beeindruckt.
Also weiter nach Port Elisabeth,vorbei an unglaublichen Landschaften. Alle paar Minuten möchte man stoppen und fotografieren. Geht natürlich nicht. Aber die Aussicht ist einfach zu fantastisch.
Abends Ankunft in Port Elisabeth. Guesthaus oder Camping suchen,(leider ist alles ausgebucht), in einem "Formula 1" Hotel eine bezahlbare Bleibe für die Nacht gefunden.
     
Route 62 Route 62 Route 62
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06.03.10 / Samstag
     
Von Port Elisabeth nach Aliwal North, über Port Beaufort und Queenstown.
     
Nach dem Frühstück ein kurzer Gang durch die Fußgängerzone untermalt mit dem lauten Gesang im Sinne von "Halleluja lobet dem Herrn" und diversen entrückten Tanzeinlagen. Sehr schön anzusehen.
Ich beneide Jeden, der im Glauben Hoffnung und Zuflucht finden kann. Ich kann das leider nicht. Jedoch es gab eine Zeit, in der ich mir sehr viel Mühe gab zu glauben. Habe mich taufen lassen und wollte Theologie studieren und war Gemeindepraktikantin mit einer eigenen "Jungen Gemeinde". Doch die institutionelle Realität ließ mich vom Glauben abfallen.
Egal! Der Gesang war jedenfalls ohrenbetäubend und doch irgendwie schön...
Wir sind weiter nach Aliwal North. Über Port Beaufort, und Queenstown. Viel Landschaft, viel fahren, die Berge rauf und wieder runter oder einfach nur schnurgerade Straßen bis zum Horizont. Andreas fährt, ich wechsle mich mit Foto und Video ab.
Bei Dunkelheit Ankunft in Aliwal North und Zimmersuche. Das erste B+B enttäuschend. Zu allem Übel läuft auch noch ein kleines Tier über die Bettdecke. Finden dann doch ein schönes preiswertes Zimmer.
     
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07.03.10 / Sonntag
     
Von Aliwal North über Lady Gray nach Lesotho, über Telle Bridge nach Malealea Lodge nähe Morija.
     
Gemütliches Frühstück und Plausch mit der Herbergsmutter (einer Afrikaans). Ihre Eltern stammen aus Tansania und kamen vor 30 Jahren, weil es für Weiße zu unsicher wurde, nach Südafrika. Sie erzählt, dass ihr Elternhaus in Tansania mit einem Elektrozaun gesichert wurde, er musste Nachts eingeschaltet werden, außerdem wurden die Fenster mit Sandsäcken gesichert. Nachdem ein Treck in Tansania angegriffen wurde und viele, unter anderen auch Kinder, getötet wurden, beschloss die Familie nach Südafrika auszu- wandern.
Es gibt ein englisches Frühstück!
Zum Glück haben sie einen Hund, dem ich meine Frühstückswürste anbieten kann. Englisches Frühstück ist einfach zu früh am Tag. In der ganzen Provinz ist heute der Strom abgeschaltet, aufgrund irgendwelcher Reparaturen.
Wir fahren weiter nach Lady Gray und halten dort nocheinmal bei einer Malerin zu Kaffee und Milchkuchen.
Weiter über die Telle Bridge nach Lesotho.
Der Beamte vom "Road Fund" läßt es sich nicht nehmen uns eine ausführliche Wegbeschreibung zu den Sehenswürdigkeiten, den Dinosaurier Fußabdrücke und den Bushman Paintings zu geben, d.h.: in diesem Fall eine ausführliche handgemalte Skizze anzufertigen. Darüber hinaus vergisst er bewusst oder unbewusst noch den "Road Fund" einzutreiben.
Da war es wieder das mir so bekannte Afrika. Die Straßen ein Albtraum für unser kleines Auto, viel rote Erde und Staub, viel Wellblech und bunte (arme?) Menschen. Zum Glück wechselte die unbefestigte Strasse irgendwann mit asphaltierter Strasse, allerdings von riesigen Löchern durchwirkt.
Der 1. Stopp: die Fußabdrücke, von sehr kleinen Sauriern. Die Enttäuschung ist uns bestimmt anzusehen. Wir erwarteten mindestens 1x1 m große Abdrücke und nicht 25x25 cm kleine Abdrücke. Ohne Hilfe hätten wir sie niemals gesehen. Da das Gebäude, in dem die Abdrücke geschützt werden, gerade einen neuen Anstrich bekommt, werden die paar Fossilien unter einer Zeitung versteckt und können bei Bedarf begutachtet werden (wahrscheinlich ein Albtraum für jeden Paläontologen). Noch ein kleiner Obolus für die Bauarbeiter und weiter.
Das heutige Ziel: die von allen Reiseführern hochgelobte Malealea Lodge nähe Morija. Die letzten 7 km ein erneuter Albtraum. Nicht nur unbefestigte Strasse sondern viel Stein und Löcher. Das dies unser Auto überlebt, finde ich beachtlich doch der Weg übermorgen zurück dämpft die Freude, jedoch die Mühe hat sich gelohnt. Der Ausblick um das Camp herum: Amazing!!. Wir haben wiedereinmal ein Rondavelt.
Überall laufen Pfaue herum.
Gleich eine Ponytour für morgen gebucht.
Strom gibt es nur von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Um 18 00 Uhr Kulturprogramm. Zuerst tritt ein Chor aus dem nahe gelegenen Ort (alle noch in Arbeitskleidung) auf und singt klassische afrikanische Lieder, danach eine Jungenband die auf selbst gebauten Instrumenten viel Spaß hat.
Wir sind total müde, wovon auch immer.
     
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Lesotho
lesotho / Malealea lesotho / Malealea lesotho / Malealea
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08.03.10 / Montag
     
Malealea Lodge
     
Ponytour Start 10.00 Uhr. Andreas reitet allein, vor meinem Pony läuft ein Typ aus dem Ort. Er läuft den ganzen Weg. 5 Stunden Berg auf Berg ab, immer im selben Tempo und scheinbar ohne Anstrengung und alles in Gummistiefel und einer roten Pudelmütze mit der Aufschrift Snow. Einfach beeindruckend selbst unser Guide reitet. Ich finde es etwas unbehaglich und muss mich darauf hinweisen, das dies halt sein Job ist, wofür er auch bezahlt wird. (Allerdings, wie ich später erfahre von mir mit dem gängigen Stundenlohn von umgerechnet 1€. Ich lege noch etwas Trinkgeld drauf).
Das Reiten macht uns sehr viel Spaß.
Erster Stopp die Bushman Cave und die Bushman Paintings. Hierzu taucht auf einmal ein Mädchen auf und führt uns zu den entscheidenden Stellen. Später stellt sich heraus, das Mädchen ist eine 23 jährige Frau, mit 2 Kindern davon eines schon 7 Jahre alt. Unser Guide bleibt lieber auf dem Berg und isst Fettbällchen.
Die Höhle finde ich schön und kann mir gut vorstellen wie es wohl war dort zu schlafen, bei einem gemütlichen Feuer und die Gegend im Blick. Ein schönes Echo gibt es dazu. Die Felsenmalereien, schöne rote Strichmännchen und irgendwelche Tiere. Manchmal glaube ich das immer mal Abends jemand kommt und die Figuren nachmalt. Aber natürlich ist es Quatsch. (I hope so!!).
Wieder zurück geht es weiter Berg auf und ab, mitunter über haarsträubende Wege voller Geröll und nah am Abgrund. Nicht immer ist mir wohl auf meinem Pony mit Namen "Senta". Irgendwie hoffe ich aber, dass diese Tour schon viele vor mir gemacht haben und die Jungs schon wissen was sie da tun.
Der Wasserfall ist mal gegen unsere Erfahrung nicht nur ein Rinnsal. Wie auch bei den Malereien taucht ein Junge aus dem Nichts auf und führt uns zu den Wasserfall. Unser Guide zog es wiedereinmal vor sich auszuruhen. Wobei auch er den ganzen Weg auf dem Pony ritt und nur ab und zu mal nachsah ob Andreas noch auf dem Pferd saß. Dieser Guide war einfach nur nutzlos da mein Pony Führer eh voranging. Ein kleines kurzes Bad und wieder weiter. In diesem Fall ist sowieso der Weg das Ziel. Nach 5 Stunden auf dem Rücken von "Senta" schmerzen meine Beine, ich laufe lieber die letzten 500 m. Es ist wirklich ein toller Ausflug und den beschwerlichen Weg hierher wert.
Der Urlaub beginnt an diesem Tag Spass zu machen!!!
Etwas ärgerlich sind die ganzen versteckten Kosten: das Mädchen erwartete Geld, der Junge der uns zu Wasserfall führte bekam etwas und der Mann der den ganzen Weg vor mir herlief und das Pony führte musste wie schon erwähnt auch von uns zusätzlich bezahlt werden. War doch die Tour auch nicht unbedingt ein Schnäppchen. Aber egal ich lass mir meine Freude nicht nehmen, nur gewusst hätte ich so was gerne vorher. What's all!!
Am Abend wieder der Malealea Chor und Band aber diesmal nur kurz da niemand zuschaut. Zwar sitzen einige wenige vor ihren Hütten und lauschten dort der Musik, aber der Chor singt Richtung leerer Stühle uns den Rücken zugewandt. Sich umzuorganisieren sieht das Programm halt nicht vor. Dann noch ein kurzer Blick in die Geldkiste (hier kann man einen Obolus für die Band und Chor entrichten, eine sehr sehr große Kiste) aber ohne Zuschauer auch nichts drin. Trotzdem noch ein 2.ter Blick und vorsichtshalber noch einer unter die Tonne (man kann ja nicht wissen!...). Ich habe mir eine CD von Chor und Band gekauft und werde einige Lieder in unserem Video verarbeiten. Leider sind sie live besser als von CD. Allein der Tanz hat eine ganz besondere Energie und Dynamik.
Noch Tee vor der Hütte und schon ist der Tag wieder vorbei.
     
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09.03.10 / Dienstag
     
Nach Maseru und weiter nach Teyateyaneng über Peka Bridge zurück nach Südafrika weiter Ficksburg und Ladysmith nach Harrismith
     
Habe eine Pfauenfeder gefunden und freue mich.
Noch schnell ein Kaffee trinken Rucksäcke packen und weiter. Maseru die Hauptstadt von Lesotho ist leider eine Enttäuschung in Sachen mal einen Kaffee in der Hauptstadt trinken. Als afrikanische Hauptstadt allerdings völlig akzeptabel und nach meiner Erfahrung (Senegal, Gambia, Äthiopien) absolut als solche erkennbar.
Ein 6 stöckiges Hochhaus, eine große Menge an Billigshops bzw. Stände, ähnlich einem deutschen Flohmarkt an denen man den Ausschuss der 1. Welt erwerben kann. Noch ein paar Läden, ein schickes Einkaufszentrums außerhalb des Stadtkernes (den wir irgendwie aber nicht so richtig ausmachen konnten), für die Oberschicht und Banken, die gab es natürlich auch.
Also noch schnell in einen "Pick and Pay" (Supermarkt in ganz Südafrika), das Essen für den Tag gekauft und weiter Richtung Teyateyaneng dem Zentrum für Mohair Weberei und Handycrafts. Aufgrund fehlender Beschilderungen auch dies eine Herausforderung.
Teyateyaneng leider auch eine Enttäuschung. Ich vermutete hier, den Handarbeits-Reichtum des Landes bewundern zu können und zu kaufen. Leider finden wir nur eine kleine Weberei, bekommen eine kurze Werksbegehung und können uns anschließend nicht für den geforderten Preis, für einen der wirklich schönen Wandteppiche, begeistern. Sehr zum Verdruss der Supervisin. Für einen Wandteppich ist kein Platz in unserer Wohnung.....!
Auch finden wir die Preise nicht wirklich überzeugend.
Natürlich helfen wir den Frauen gerne. (Das Projekt Weberei wurde von einer Hotelgattin ins Leben gerufen um den Frauen des Ortes zu helfen Geld zu verdienen. Die Männer waren meist irgendwo an anderen Orten arbeiten, kamen 1x im Jahr nach Hause und ließen ihre Frauen arm, schwanger und verzweifelt zurück). Leider sind wir nicht in der Lage allen zu helfen, mein Herz sagt JA! Aber mein Geldbeutel schreit NEIN!!
Nun also raus aus Lesotho, schnell noch die falsche Grenze anvisiert: Peka Bridge, das letzte Mal Lesotho Strasse genossen und schon sind wir wieder in Südafrika.
Weiter über Ficksburg, knapp an Bethlehem und einer Farm namens Berlin vorbei und durch den Golden Gate Highlands Nationalpark, nach Harrisburg unserer letzten Station für heute.
Natürlich vor allem den ganzen Tag Panorama Panorama, Aussicht und Aussicht, sowie Natur und Menschen. Ein schönes Land. Im Nationalpark heftiger Regen und unglaubliche Bergformationen und viel Grün.
Der ganze Urlaub bis jetzt ein Feuerwerk für die Augen. Der krönende Abschluss des Tages ein B+B Guesthaus ("The Purple Lodge", wirklich total in lila die Hausfront) doch innen einfach nur schön. Ein altes Afrikaans Haus weitläufig mit vielen Zimmern. Alles in altem ehrwürdigen Holz und vollgepackt mit kleinen Details. Wenn in Südafrika dann in diesem Haus!!!
     
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Südafrika
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10.03.10 / Mittwoch
     
Über Dundee, Vryheid (Freiheit), Ngoma zum "Hluhuwe Game Ressort",
(dem Edelstein unter den Game Ressorts, laut Reiseführer).
     
Und weiter on the Road. Das nächste Ziel ist das Hluhuwe Game Resort. Der kürzeste Weg ist leider mal wieder nicht der Beste. "Road under Construction" davor ein Schild mit dem Bild eines Bauarbeiters der darum bittet nicht gekillt zu werden: "Don't Kill Us". Der richtige Hinweis um zu wissen das die nun folgende Strasse nicht gerade geschaffen ist für unser kleines Auto. Mittlerweile klappert wirklich alles was nicht geschweißt ist.
Unterwegs ansonsten immer die gleichen kleinen Ortschaften mit Namen die darauf hinweisen wer sich hier irgendwann ansiedelte bzw. woher die Stadtväter kamen. Freiheit, Dundee, Volksrust, Wittenberg, Utrecht etc........
Den Park erreichen wir gegen 17.55 Uhr. 5 Minuten vor Schließung und reserviert ist auch nichts. Wir haben Glück. Im Hiltop Camp ist ein Rondavelt für Worldcup Preise frei. Es ist 18.00 Uhr, der Park geschlossen. Ohne Unterkunft hätten wir die Nacht irgendwo im Park verbringen dürfen. Schon auf dem Weg an der Hauptstraße waren wir Kopf an Kopf mit einem wirklich stattlichen Elefanten der drohend mit den Ohren wackelte. Auch Giraffen konnten schon gesichtet werden. Das ich hier bin um wilde große wilde Tiere in Freiheit beobachten zu können, steht außer Frage aber unter ihnen schlafen? Nein Danke!!
Aber wie so oft Ende gut alles gut!
Noch schnell die Touren für morgen gebucht und ab ins Bett.
     
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11.03.10 / Donnerstag
     
Hluhuluwe Game Ressort
     
5.30 aufstehen die Safari Tour mit dem Auto beginnt um 6.00 Uhr. Zum Glück ist mein geliebter Ehemann dabei, der verschläft nie.
Ein wirkliches Erlebnis, abgesehen von einer Brasilianerin die mir ihren Lockenkopf ständig ins Bild hält und dem Kleinkind das quengelt und mit Chips aus einer extrem raschelnden Tüte ruhiggestellt wird.
Nein im ernst. So von Angesicht zu Angesicht mit Elefanten, Zebras, Giraffen, Nilpferden etc. zu sein, ist schon unglaublich. Unser Ranger ist sehr bemüht, wenn er durch andere Ranger erfährt wo welches Tier zu sehen ist, rast er durch den Wald um sie uns ins Bild zu rücken. Auch das Erwachen der Natur mit zu erleben, der aufsteigende Nebel ist toll. Da sind schon eine Menge guter Bilder und Eindrücke dabei. Nach 2 Stunden, einem Imbiss mit Kaffee und der 20 minütigen Rückfahrt ins Ressort ist es dann schon wieder vorbei.
Um 15.00 Uhr haben wir die nächste Exkursion geplant.. Eine Wanderung mit Führer durch den Park. Diesmal "face to face" mit der Natur. Mal sehen. Größtes Problem dabei!! Keine grellen Farben...! Das ist bei meiner Garderobe eine echte Herausforderung. Zum Glück passt mir eine Hose von Andreas und ein grünes Hemd hat sich auch angefunden. Alles etwas eng und ob ich so aber eine Wanderung bei 35°C überstehe bleibt abzuwarten.
Es ist 14.45 Uhr. Wir sind natürlich viel zu früh am vereinbarten Treffpunkt und müssen noch mal von dannen ziehen. Der Treffpunkt ist ein privates Camp. Der etwas unfreundliche Mann entpuppt sich später als unser Ranger. Dann aber ausstaffiert wie ein Pfadfinder mit kurzer Hose und geschultertem Gewehr. Heute ist es zu Heiß und er macht uns nicht besonders viel Hoffnung Tiere sehen zu können. Aber man weis ja nie.
2 Stunden sind für die Wanderung angesetzt von denen wir etwa 1,5 Stunden durch den Busch laufen. Außer das ich ständig große Tiere riechen kann, sind ein weit entferntes Nashorn, ein buntes Insekt und einer Schildkröte leider alles was wir erspähen können. Trotzdem ist die Wanderung selbst ein Erlebnis. Durch hohes Grass und immer wissend das nur einen Meter von einem entfernt irgend ein Tier versteckt lauert, denn sehen kann man sie eben leider nur wenn sie ihre Deckung verlassen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß das Nichtvorhandensein von Tieren dem Ranger ganz recht ist. Denn mit dummen Touristen vor einem großen Tier zu stehen ist mehr als nur gefährlich. Jedoch die Wanderung endet dann anders als erwartet.
Bei der Rückkehr zu unserem Auto steht aufeinmal eine Herde Nashörner neben dem Auto am Wasserloch. Der Ranger ist sehr aufgeregt. Ein vorbei fahrendes Auto mit einem älteren Paar wird gezwungen von hinten, mit uns im Gepäck, an die Tiere heranzufahren. Der Plan gelingt und die Tiere entfernen sich etwas vom Auto. Nun können alle fotografieren und filmen was das Material hergibt. Dann aufeinmal der Ruf schnell ins Auto, also rein in das Auto des anderen Paares und wie ich es aus alter Trabant Tradition kenne, schließe ich die Tür mit einem lauten Knall. Die Nashörner suchen das Weite.
Wie gefährlich die ganze Aktion wirklich war ist nicht abzuschätzen sind es doch wilde Tiere. Nashörner können nicht richtig sehen. sie nehmen nur Umrisse wahr, deshalb auf keinen Fall bewegen. Wer mich kennt weiß!: eine Unmöglichkeit. Der Ranger war des öfteren "Not amused."
Zurück im Camp baden im Pool, essen, Fotos sichten und noch ein Bier auf der Terrasse mit dem so unglaublichen Panorama.
     
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12.03.10 / Freitag
     
Weiter zur Sodwana Bay
     
Frühstück mit Panorama und weiter zur Küste, unserem nächsten Ziel.
Im Park noch einmal Giraffe, Zebras, Wasserbüffel und Nashörner gesichtet. Mal sehen wie es wohl im "Kruger Nationalpark" sein wird. Die Fahrt zur Sodwana Bay im nächsten Game Ressort eher unspektakulär und eintönig. Wären da nicht immer wieder die vielen Leute an der Strasse. Zu sehen gibt es halt immer etwas.
Dann endlich Ankunft an der Sodwana Bay und Zimmersuche dann ab an die Beach. Ja und da eine herbe Enttäuschung, ausgenommen, daß die Beach wirklich traumhaft und die Wellen hoch sind, gibt es leider nichts schönes. Überall große Autos am Strand, Männer die fischen, "whats all". Keine Sonnenliegen, keine Sonnenschirme, nur die Möglichkeit sich in den Sand zu setzen und zu verbrennen.
Hinzu kommen die Horden von Affen. Kaum haben wir ein paar Kekse ausgepackt da sind sie in einer unachtsamen Sekunde auch schon von den Affen geklaut. Ich habe beobachtet wie ein anderer Affe eine Tasche ausräumte, indem er jedes Kleidungsstück einzeln aus der Tasche herausnahm und beiseite legte und nach Essen suchte. Ein wirklich "relaxter Ort".
Nach einer Stunde in der wir schwimmen und wieder trocken sind (ich hatte beim Schwimmen ständig Angst einen der Angelhaken abzubekommen, außerdem gibt es keine Hai Netze: d.h. die Haie können bis nah an den Strand und damit an mich kommen) verlassen wir diesen ungemütlichen Ort.
Dies sollten unsere Tage an der Beach werden, mit Schnorcheln (die schönsten Korallenriffs Südafrikas). Leider eben doch nicht. Wahrscheinlich muß man zum Schnorcheln mit irgendwelchen Booten aufs Meer hinaus fahren und eben auch dorthin wo die großen Fische leben. Dann doch lieber ins Aquarium.
Den Rest des Tages im Ressort rumsitzen, schreiben und die Weiterreise planen. Das Thema Beach ist jetzt damit für uns erledigt.
Weiter geht's nach Swaziland, Drakensberge und Kruger Park.
     
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13.03.10 / Samstag
     
Nach Swaziland über Pongola Grenzübergang weiter Manzini nach Ezulwini Valley
     
Früh aufgestanden und weiter nach Swaziland. Noch durch das "Pongola Game Ressort" und so am Wegesrand 4 Giraffen entdeckt.
Das ist schon cool, noch kurz Essen einkaufen und ab über die Grenze.
Wir haben noch immer nicht afrikanisch gegessen...! Die meisten Hotels etc. servieren europäisches Food und außerdem ist es auch etwas teuer. Ist der ganze Urlaub doch schon etwas teurer als geplant geraten und wer mich kennt, weiß das mir Essen nicht halb soviel wert ist wie Souvenirs etc., dick wird man schließlich auch noch davon. Außerdem kaufen wir immer im Anflug von Hungerängsten soviel zu essen ein, daß dies zuerst gegessen werden muß da es sonst verdirbt bei dieser Hitze.
Egal, weiter auf unserer Flucht durch Afrika. Mittlerweile sind wir 3000 km gefahren und noch kein Ende in Sicht.
Das Königreich Swaziland unterscheidet sich sehr von den Nachbarstaaten. Jedenfalls kommt es mir so vor, als würde es hier keine Wellblechhütten geben. Alle Häuser sind aus Holz oder Stein. Keine kleinen Wellblech Verkaufsstände oder "Puplic Phones".
Wir halten in "Ezulwini Valley". Inmitten dieses Valley ist der Wohnsitz der Königsfamilie, 20 km von der Hauptstadt entfernt. Hier gibt es ein Spa, ein Casino, ein Nobelhotel und alles ist umringt von großen Craft-Center. Ein Paradies für mich, sind doch die Preise bei weitem moderater als im Nachbarland. Hier kann man noch handeln und wenn nicht gerade eine Reisegruppe vor einem alles bezahlt was gefordert wird, (dann hat man schlechte Karten), gehen die Preise zum harten Ende doch sehr in den Keller. Ich habe mal gelesen, dass ein Kauf erst dann erfolgreich verhandelt wurde, wenn beide Parteien unzufrieden sind. Der Käufer glaubt zu niedrig und der Käufer zu hoch verhandelt zu haben. Ich bin ein sehr guter Gegner und manchmal habe ich Angst vielleicht doch zu weit gegangen zu sein. Trotzdem ist es sehr wichtig Dinge von der Bevölkerung zu kaufen und damit diese aktiv zu unterstützen. Auf Almosen aus einem schlechten Gewissen gebe ich nichts. Wir behandeln die Menschen als das was sie sind: Händler oder Führer oder Kellner etc. und nicht als Bettler. Genug der Polemik.
Schnell ein Zimmer besorgt, das billigste im ganzen Urlaub da das Guesthouse umgebaut wird. Überhaupt habe ich das Gefühl, das überall noch schnell gebaut wird, um sich seinen Teil vom großen Worldcup Kuchen abschneiden zu können. Alle gehen davon aus, das die Fußball Süchtigen nicht nur Fußball schauen wollen, sondern auch gleich noch einen Urlaub dranhängen.
Abends der Besuch des Casino wo ich gleich 400 E mit einem Einsatz von 50 Rand gewinne. Meine Souvenirs morgen sind gesichert.
     
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Swaziland
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14.03.10 / Sonntag
     
Mbane, Grenze nach Nelspruit (Mbombela)
     
Frühstück im schönen "Mandega Ressort" dann shoppen in allen Souvenirshops des Ortes (was nicht wenige sind) und bei einem Holzschnitzer eine wirklich wunderschöne Skulptur, leider auch relativ groß und schwer, gekauft.
Mal sehen wie wir den ganzen Kram wieder nach Hause bekommen. Aber die Frage stellt sich eigentlich immer in unseren Urlauben. Allerdings hatten wir außer in China noch nie Probleme. Da hat aber die Lufthansa auch das Handgepäck gewogen.
Weiter über Mbane (Hauptstadt des Königreiches Swaziland), eine kleine Hauptstadt nach normalen Maßstäben und nicht besonders ansehnlich. Das das Enzulwini Valley die sauberste Gegend Swazilands ist liegt wohl auch eher daran das hier die Königsfamilie lebt, und nach unserer sehr persönlichen Meinung keinen Stopp wert.
Also weiter über die Grenze nach Südafrika. Der Kruger National Park ruft!!!
Kaum sind wir über der Grenze wird die Landschaft auch wieder schöner. Weiter durch Landschaft und Panorama bis zum nächtlichen Stopp in Nelspruit. Unterkunft wieder in im "Formula 1" Hotel und der Wunsch noch einen Kaffee im Ort zu trinken, aber es ist Sonntag.
Nicht genug, das diese südafrikanischen Städte kaum Fußwege besitzen und so riesige Strassen das ein Stadtbummel wie bei uns üblich, nicht zu machen ist. Nein es ist auch noch Sonntag und alles außer ein paar Fastfoodläden geschlossen. Tote Städte sind mir ein Grauen!!.
Dann lieber noch ein Bier gekauft und auf dem Zimmer ein Hörspiel gehört. Meine absolute Einschlaf Garantie.
     
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15.03.10 / Montag
     
Maleane Gate / Kruger Nationalpark nach Skukuza
     
Nun aber auf zum "Kruger Park". Ordentlich Eintritt bezahlt und es kann los gehen...!!!!!
Die ersten Stunden nichts als Impalas in großen Herden. Dann gegen Nachmittag häufen sich die Sichtungen. Auf einmal ein riesiger Elefant auf der Strasse. Hinter ihm Autos, vor ihm Autos die versuchen zu drehen und Reißaus zu nehmen. Auch wir müssen eine Weile rückwärts vor dem Elefanten fliehen. Er sieht nicht freundlich aus. Wir wechseln die Strasse der Elefant folgt uns also auf die andere Seite, auch diesmal lässt er uns nicht aus den Augen. Irgendwann aber stampft er weiter in den Busch.
Hippos, Wasserbüffel, Affen, bunte Vögel und ein großes Vogelpaar in schwarz mit rotem Schnabel, ein Krokodil lugt aus einem Teich, ein Waran, Giraffen und wieder eine Elefantenfamilie. Genug.
Wir bekommen noch ein Rondervelt im Skukuza Camp.
Wieder ein aufregender Tag in Südafrika vorüber.
     
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17.03.10 / Dienstag
     
Kruger Nationalpark
Skukuza über Satara, Tschokwane nach Orpen
     
Und wieder früh aufgestanden und weiter durch den "Kruger Park" Richtung Satara. Von dort wollen wir die "löwensichere Strecke" nach Orpen fahren.
Leider mal wieder die Rechnung ohne die Tiere gemacht. Es ist es zu heiß für die Tiere (sind extra die Nebenrouten gefahren), also Rast bis zum kühler werden in "Tschokwane Rest Camp". Doch irgendwann Chaos und Ende der Ruhe. Eine Busladung voller Touristen von irgendwoher bevölkern alle Tische mit ihren hübschen Lunchpaketen. Damit der Bus auch nicht zu warm wird, wird der Motor einfach angelassen. Ohren betörender Lärm in einem Naturreservat + Abgase.
Mir ist das zu viel und ich stelle den Busfahrer zur Rede. Der mich absolut nicht versteht und hier meine ich nicht die Sprache sondern meinen Grund der Entrüstung auch das Todschlagargument Natur, Tiere und Ozon hilft da nicht weiter. Jedoch er parkt den Bus etwas weiter von meinem Domizil (das mir allerdings mittlerweile vergällt ist) entfernt mit laufendem Motor.
Das Auto ist hier die "heilige Kuh". Nur Amerika muss wohl etwas schlimmer sein. Riesige Jeeps am Strand, keine Bürgersteige an den Strassen (nur im Stadtkern, um die Kirche herum) und Autos im Naturpark. Das die Strassen zu 90 % tadellos in diesem Land sind, muß wohl nicht erwähnt werden. Die ganze Tour wäre ohne Auto gar nicht möglich. Mal so durch den Ort schlendern? unmöglich. Riesige Strassen und die Läden in Einkaufsparks gebündelt. Ich glaube ich habe mich in noch keinem Land sowenig bewegt wie in diesem.
Normalerweise kommen wir irgendwo an, suchen eine Bleibe und laufen los, stundenlang und kilometerweit. Das wäre natürlich auch möglich, (möge ein Schlaumeier einbringen). Ja! Aber das wäre reines wandern ohne optische Reize. Und gerade die machen ja solch eine Bummelei aus. Hinzukommt, daß dort wo es nun wieder Sinn machen würde, Johannesburg, Kapstadt, Pretoria, oder Soweto es wohl wieder zu gefährlich ist. Könnte ja hinter jeder Ecke ein bewaffneter, wütender und hungriger Südafrikaner dunkler Hautfarbe stecken. Egal,
"Andere Länder andere Sitten", wie meine Mutter zu sagen pflegte. Und genau darum reise ich ja schließlich. Nur die Zunahme meines Körpers bereitet mir bei dieser Bewegungslosigkeit Sorgen.
Wir fahren weiter den kühleren Nachmittagstunden im "Kruger Park" entgegen und sichten hier und da ein paar Tiere.
In Satara ein Buschzelt für das Orpen Bushcamp gebucht und schnell weiter. Schließen doch die Tore der Camp's (elektrischer Hochsicherheitszaun (Jurassic Park lässt grüßen)), Punkt 18.00 Uhr. 1,5 Stunden für die letzten 50 km. Da heißt es nur noch sehen, anhalten, Foto und Video schießen und weiter. Der löwensichere Bereich nur noch halbherzig abgesucht und ohne Sichtung und Fotobeweis verlassen.
3 Minuten vor Gate Schließung im Camp.
Nun aber eine freudige Überraschung. Das Buschzelt ist toll. Dazu fällt mir nur Klassik als Untermalung aus meinem "I Pod", (mit dem ich Andreas quäle), ein. Was Andreas und Nachbarn erst zu laut und dann zu nervig finden. Ich denke dabei nur an "Jenseits von Afrika" und finde es wunderbar!!
     
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18.03.10 / Mittwoch
     
Drakensberge, World's End, World's View, God's Window, Thre Rondervels, Burkes Luck Pothohles. zurück nach Nelspruit.
     
Draußen unter der Lampe, (die wegen mir die ganze Nacht brennen muß,(eine Marotte von mir: immer ein Licht an und Musik die ganze Nacht. Da habe ich keine Angst, finde Nachts den Weg zum Klo und Musik um mich nicht allzu fremd zu fühlen)) auf dem Tisch ein Insektenfriedhof. Unter anderen eine wirklich riesige Libelle. Gut mit der herumliegenden Bibel gepresst und vor den schon ans Werk gegangenen Ameisen gerettet und in mein Tagebuch versenkt. Noch eine schöne große Spinne fotografiert, frühstücken und weiter zum "Fenster Gottes".
     
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Die Panoramaroute zum "Blyde River Canyon" vorbei am "Blyde River Damm", den "Burkes Luck Pothohles", den "Berlin Falls", dem "World End" dem "God's Window" und dem "Pinacle" (den wir irgendwie verpasst haben). Unglaubliche Aussichten und Panoramen.
Wie ich gelesen habe, hat sich J.R.Tolkin an diesem Ort Mittelerde und die Story zum "Herr der Ringe" ausgedacht. Ein traumhafter Ort voller Grün und roter Erde, graue manchmal farbige Felsformationen und weiße Wasserfälle.
Beschreiben kann ich da auch nicht viel. Sprechen doch die Bilder für sich.
Abends zurück in Nelspruit und Unterkunft im "Formula 1".
Wir wollen heute noch unbedingt richtig afrikanisch essen und stehen vor "Donatas African Cousine". Zwar schon geschlossen aber Donata und ihr netter Bruder, (der unentwegt vom "Krüger Nationalpark" schwärmt, wo er vorher gearbeitet hat), öffnen den Laden für uns. Man findet unseren Wunsch nach afrikanischer Küche lustig. Wir werden darauf hingewiesen das es anders als bei "Kentucky schreit f....." schmeckt. Und bekommen auf mehreren Tellern eine kleine Kostprobe des gesamten Angebotes des kleinen Restaurants zur Anschauung. Da waren etwa das blau graue Kuttelfleisch, die in Scheiben geschnitten Schafs- und Ziegenbeine oder die Innereien von ...(was habe ich vergessen) und zum Glück ganz einfache Hühner Flügel, dazu Pap. Ein festgepresster Maismatsch ohne Geschmack mit viel Soße und SCHARF!.
Mir hat es geschmeckt. Wir bedanken uns sehr für diesen lehrreichen Diskurs in Sachen südafrikanischer Cousine. Zum Schluss noch ein nettes Gespräch über Südafrika mit dem sehr optimistischen Bruder und seinen Kumpels: "wir haben jetzt die Macht und es liegt an uns selbst wie es weitergeht. Es verbessert sich langsam aber es wird besser.....! Auch meinte er, daß die Fußballweltmeisterschaft dem ganzen Wandel förderlich ist. Er hofft des Weiteren, das viele Menschen aus dem Ausland kommen..... ") schön so etwas zu hören.
Habe erzählt wie schlimm ich es finde, daß das ganze Land so auf eigenes Auto gebaut ist, aber die Urbevölkerung kaum Autos besitzt. So müssen alle trampen und werden auf der Ladefläche irgendwelcher Trucks stehend zusammengepfercht transportiert. Egal auf welcher Strasse wir unterwegs waren, ob Schnell-, Autobahn oder Nebenstrasse es waren immer Menschen (dunkler Hautfarbe) auf der Strasse, Belebt wie der Prenzlauer Berg am Wochenende und harrten einer Mitfahrgelegenheit oder liefen, am Strassenrand in alle Richtungen. Wir fragten uns oft wohin sie eigentlich liefen, war doch weit und breit keine Ortschaft zu sehen. Ebenso die vielen Schulkinder. Wir haben kaum einen Weißen auf solch einer Ladefläche von Lkw oder 4x4 Auto gesehen.
Einer der jungen Männer hatte das sogenannte "deutsche Zeichen" auf dem Handrücken tätowiert! (ängstlich, das Schlimmste ahnend schauten wir uns die Tätowierung an und entdeckten "Hammer und Sichel". Keine Ahnung wie sie darauf kamen. Er glaubte es wäre das Zeichen der deutschen Mafia... irgendwie hat er da ja vielleicht sogar recht.
Zum Schluss noch das Versprechen allen zu sagen wie toll es bei Donata geschmeckt hat. Dies tue ich hiermit:
GEHT ZU DONATA ESSEN!!
     
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19.03.10 / Donnerstag
     
von Nelspruit nach Pretoria (Tschwane)
     
Bin seit 4.00 Uhr wach. Mein Tagesrhythmus hat sich völlig verschoben. Ich wache jeden Tag gegen 7.00 Uhr auf und schlafe jeden Abend gegen 21.00 manchmal auch früher ein. Oft nutze ich die Morgenstunde, bis Andreas aufgestanden ist, um mein Tagebuch zu schreiben.
Gegen 14.00 Uhr sind wir in Pretoria, duschen, umziehen und los in die Stadt. Leider gefällt mir dieser Ort nicht allzu besonders. (Was sich noch ändert). Der Church Square ist wirklich schön aber dann war es das auch. Klar schöne Gebäude stehen überall herum.
Laufen auf der Church Street, versuche Eis in einem Fast Food Laden zu essen, aber eine Bettlerin klappert unentwegt mit ihrer Sammelbüchse vor dem Laden, das ich viel Energie darauf verwenden muss nicht gänzlich auszurasten und mich damit mal wieder der Lächerlichkeit Preis zu geben. Etwas Shopping etc. was man halt so tut. Noch schnell eine falsche "Luis Karton" Tasche gekauft, etwas Schmuck ...
17.30 schliessen die ersten Geschäfte und um 18.00 die letzten und damit mal wieder auch die Cafe's. 15 Minuten später stirbt die Stadt aus, noch weitere 15 Minuten und es ist dunkel und Zeit ins Hotel zu gehen.
Essen in einem sehr einfachen Lokal noch Huhn und Pap.
Nach dem Essen bittet ein Bettler um unsere Essenreste (ich gebe ihm zwar das Geld für eine richtige Mahlzeit, aber warum das viele Essen verschwenden? Auch logisch! Brauchen konnte er das Geld dann halt für etwas anderes.
Der Tag auf der Strasse ist wiedereinmal zu Ende.
     
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20.03.10 / Freitag
     
Johannesburg
     
Aufbruch nach Johannesburg schon recht früh. Autobahnabfahrt verpasst und den ganzen Weg durch die Stadt gefahren, die wirklich nicht mehr so klein ist wie all die anderen Städte auf unserer Reise. Da wird noch schnell ein Hotel gebaut, woanders noch ein Shoppingcenter etc. alles ist in Worldcup Stimmung und Hoffnung. Nach 2 Stunden Ankunft im Zentrum / Newtown. Parkhaus und los. Laufen, laufen, laufen. Sehr viele Schwarzafrikaner und relativ wenig Weiße, d.h. eigentlich haben wir außerhalb des "Business Distriktes" keine Schwarzafrikaner mehr gesehen.
Überall Menschen und Ramsch am Straßenrand. Leider außer im "Business Distriktes" auch keinerlei Cafes immer nur Fastfood aller Preisklassen, sehr anstrengend. Zum Schluss letzte Zuflucht ein Shoppingcenter zum kurzen Verweilen.
Ja und 17.30 ist dann ja auch schon wieder alles vorbei.
Mir hat Johannesburg gefallen, mit seinen Hochhäusern und vielen kleinen Läden. Das fehlen jeglicher Ruhepunkte hat mich gestresst, allein das Finden einer Toilette eine echte Herausforderung.
Ein kurzer Rundblick aus dem 50'ten Stock eines Hochhauses. Auch hier alle touristischen Annehmlichkeiten wie ein Cafe (die einmal vorhanden waren) geschlossen. Diese Stadt erwartet keine Besucher und es gibt wohl auch keine. Ich jedenfalls kenne Niemanden der sich Johannesburg angesehen hätte. Alle fahren direkt zum Flughafen geben dort den Mietwagen ab und verlassen das Land.
Der Ruf Johannesburg's als gefährlichste Stadt des Kontinents sitzt tief. Wir selber können eigentlich nichts dergleichen bestätigen. Die Menschen waren freundlich und bedankten sich sogar dafür, das wir ihre Stadt besuchten. Ich habe mich eigentlich nie unsicher gefühlt und bin herumgelaufen wie sonst auch. Auch das Schmuckverbot (vor der Reise viel diskutiert) ist einer gewissen Panikmache zu Hause geschuldet. Tragen doch alle irgendwelchen Schmuck am Körper. Egal ich kann auch ohne Schmuck leben, aber dieser Aspekt zeigt wie tief die Angst sitzt. Sogar das tragen von Uhren wurde in unserem Bekanntenkreis diskutiert. Sicher ist mehr Vosicht besser als zu wenig aber.....
Zurück durch ein starkes Gewitter mit Hagel und heftigem Regen, "stop and go" nach Pretoria der gemütlichen Hauptstadt
     
Johannesburg Johannesburg Johannesburg
Johannesburg Johannesburg Johannesburg
Johannesburg Johannesburg Johannesburg
Johannesburg Johannesburg Johannesburg
Johannesburg Johannesburg; Johannesburg
     
     
21.03.10 / Samstag
     
Soweto
     
Und wieder erst einmal auf der Autobahn durch Johannesburg.
Zuerst den gestern vergeblich gesuchten Theater-Platz mit Art und Crafts per Auto gesucht, gefunden und besucht. Und wer hätte es gedacht: ein schöner entspannter Ort mit kleinem Flohmarkt, privaten Ständen und einem schönen Cafe. Ein ca. 10'jähriger Junge verkauft selbstgebackene Muffins. Ein Schuster verkauft Gürtel und Schuhe (natürlich selbstgenäht) etc.
Schnell Gürtel aus Straussenleder und Zebra gekauft und alles was ich sonst noch haben wollte. Komme mit einer weißen Südafrikanerin in Kontakt, bei der ich Unmengen an Armreifen erstehe. Beklage mich über das Verbot von Schmuck. Sie hat kein Verständnis für derlei Panikmache und fühlte sich eben so wohl hier in Johannesburg, wie ich im ach so gefährlichen Berlin.
Und weiter nach "South West Township". Soweto ist nichts anderes als die Abkürzung dafür, aber wohin eigentlich? Soweto ist riesig und nicht mehr nur das arme Wellblechhütten Wirrwarr so weit das Auge reicht. Mittlerweile gibt es große Shoppingcenter, eine relativ wohlhabenden Mittelschicht und "Beverly Hill's". Das Gebiet der reichen Oberschicht. Der erste Anlaufpunkt das bekannteste Lokal Sowetos: das "Sakhumuzi Restaurant" in der dieser Gegend. Gleich nebenan das "Nelson Mandela Wohnhaus". Alles sehr touristisch und schick.
Wo bleibt da die Wellblechhüttenromantik? Ein leichtes Enttäuschtsein für das ich mich ordentlich schäme.
Während wir im Cafe sitzen und ein paar Jungs in Fellshorts über westlichen hightech Sporthosen zu Trommelmusik tanzen, um uns zu unterhalten und sich etwas dazuzuverdienen, (ich ertrage es nur selten beim Ausverkauf einer Kultur zuzusehen und in diesem Fall wollte ich sie nicht einmal fotografieren), wäscht ein anderer Junge unser Auto für einen kleinen Obolus. Wenigstens eine gute Tat.
Noch zu Mittag bei "Family Mandela"gegessen, sehr lecker afrikanisch mit Pap, allerdings mit einer Rechnung die ich nicht verstehe.
Noch ein paar Souvenirs kaufen und zurück nach Pretoria.
Ende des Tages.
Es ist die letzte Nacht in Südafrika und an schlafen eh nicht zu denken!
Bis in die Nacht erst "Cape of good Hope" im Tv. gesehen, ein Schmachtfetzen auf Südafrikanisch.....und alles wird gut. Selbst die Wellblechhütte im Township war irgendwie gemütlich! Dann "Schindlers Liste". Ein Grauen in Schwarz Weiß mit den dazugehörigen Albträumen.
     
     
     
22.03.10 / Sonntag
     
Letzter Tag in South Afrika
     
Ein wenig Wehmut.
Schnell die Massen an Mitbringsel verpacken und schon um 11.00 Uhr wieder unterwegs.
Ein Cafe am Church Square in Pretoria dann weiter zum Vortrekkerdenkmal bei Pretoria.
Ein wirklich beeindruckender Kollos frei nach Albrecht Speer. Ich liebe diese Monumentalbauten sehr. Viele gute Bilder.
Weiter zum letzten Stopp etwas außerhalb von Johannesburg zum "Lion Park". Die letzte Chance endlich den König der Tiere doch noch vor die Kamera zu bekommen. Ein Erfolg! Nicht nur, daß ich eine Giraffe streicheln kann, nein die Löwen sind leibhaftig und wild und nur so schlapp weil gerade irgendein Tier verfüttert wird. Ein komisches Gefühl zu sehen wie ein Tier ein anderes Tier frisst. Das Bein samt Huf ist allgegenwärtig. Schaurig.!
     
     
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Auf der Rückfahrt bin ich wiedereinmal, mehr mit dem Fotografieren als mit dem Studium der Karte beschäftigt, so das wir etwas weit von unserem Ziel: Flughafen, entfernt sind und ich eingestehen muss, mal wieder nicht aufgepasst zu haben.
Wie soll das auch gehen? Immer habe ich gerade meine Brille nicht auf und Andreas fährt sowieso zu schnell. Links und rechts, sowie sämtliche Himmelsrichtungen sind mir ein Grauen, bringe ich doch alles durcheinander und Andreas zur Weißglut!!
Egal! Viel zu früh am Flughafen. Viel Gewarte und jetzt sitzen wir im Flugzeug und ich beende meinen Bericht.

Ein schöner Urlaub. Anders als erwartet und mit vielen Höhepunkten. Vor allem die Parks haben es uns angetan sowie Landschaft und Panorama.
5000 km mit dem Auto quer durch das Land bei Linksverkehr ohne eine Schramme. Ein großes Lob an meinen Ehemann, der allerdings vor lauter Stolz kaum gerade gehen kann. Nein im Ernst!: 5000 km in 3 Wochen. Das ist schon eine Leistung. Danke!!!
Tschüs Und mein Ruf an alle afrikanischen Fußballfans.
Viel Glück Bafana Bafana!!

Nachtrag: Zu Hause angekommen erwartet mich eine herbe Überraschung. Wie ich heute erfahren habe, wurde meine EC Karte in Knysna in einem netten Laden auf der Uferpromenade kopiert, mit ihr eingekauft und Geld abgehoben. Zum Glück reagierte die Sparkasse sehr schnell und hat ohne mein Wissen die Karte gesperrt. Der Schaden beträgt etwas über1100 €. Ich hoffe das Geld von der Bank zurückerstattet zu bekommen.....................
     
     
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